PiCast — Folge 29 — Spielerfindung
PiHalbe — 16. August 2011 - 20:40
Soo, der PiCast ist nach zwei Wochen also doch zurück gekehrt. Dieses Mal geht es darum, wie man neue Spieler für seine Gruppe findet. Wer möchte, mag sich an einen dreiteiligen Artikel von mir erinnern (siehe unten). Ich hoffe, ich konnte das Thema noch mal ein bisschen abrunden und ich Audio-Form angemessen präsentieren. Es geht um das Auffinden gänzlich neuer Spieler, das Reaktivieren, unbescholtene zu konvertieren und darum wie man die Leute tatsächlich beim Spiel hält. Entsprechend lang ist die Folge geworden.
Mehr denn je freue ich mich über Eure Beteiligung. Was habt Ihr für Erfahrungen mit dem Finden neuer Spieler gemacht? Was habe ich für Unfug erzählt? Was für Dinge habe ich einfach übersehen oder vergessen? Gebt Bescheid!
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- PiCast — Folge 28 — Creative Constraint
- Rekrutieren neuer Mitspieler — I — Alte Runde, neues System
- Rekrutieren neuer Mitspieler — II — Neue alte Spieler
- Rekrutieren neuer Mitspieler — III — Frischlinge
- Artist: PiHalbe
- Title: Spielerfindung
- Album: PiCast
- Genre: Podcast
- Year: 2011
- Length: 23:19 minutes (16.05 MB)
- Format: MP3 Stereo 44kHz 96Kbps (CBR)
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Was "Die Chroniken der Engel"
Lichtbringer — 17. August 2011 - 13:59Was "Die Chroniken der Engel" angeht, scheinen wir einer Meinung zu sein. "Idee!" ist ein anderes Arkanasystem. Leider gibt es aktuell nur diese beiden, was ich als großer Freund und Kreierer solcher Systeme sehr schade finde.
Was den Einstieg ins Rollenspiel angeht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das gleiche Prinzip wie zum Creative Constraint gilt: Einschränkungen sind nötig. Zu viele Optionen verwirren Einsteiger, beschränkte Auswahl hilft. Am besten ein paar Archetypen zum Aussuchen und eine klare Ausrichtung des Spiels auf eine gewisse Sorte Abenteuer.
Idee?
Deathrace King — 17. August 2011 - 17:00Hi Lichtbringer!
Bin jetzt schon öfters im Netz über "Idee!" gestolpert.
Würde mich da gerne mal näher mit beschäftigen, da ich das Arkana-System bei Engel sehr cool fand.
Finde nur leider beim googeln nix, weil der Name so unspezifisch ist.
Haste mal nen Link für mich?
Achtung! Dauerwerbesendung.
Lichtbringer — 17. August 2011 - 17:58Also, Idee! findet sich hier: http://shop.flyinggames.de/index.php?cPath=29&osCsid=dda1fdc39f8f770a4fc...
Eine Rezension dazu, die ich geschrieben habe, wird im kommenden Zunftblatt (www.zunftblatt.de) erscheinen.
Einen Artikel dazu, wie man Arkanasysteme gut einsetzen kann, nebst Abenteuer dazu findet sich im Zunftblatt "Engel und Dämonen" (die vorgefertigten SC finden sich im Netz auf der Seite des Zunftblattes).
Ansonsten habe ich selbst Arkanasysteme zu Fantasy, Scheibenwelt und Phantásien (der Welt der Unendlichen Geschichte) entwickelt. Bei Interesse melde dich gerne.
Sehr gut!
Daniel — 18. August 2011 - 0:45Eines der wichtigsten Themen überhaupt, wenn es um Rollenspiele geht, dass jedoch immer irgendwie schmerzlich vernachlässigt wird. Wir verfolgen gerade den Ansatz mit einer Gruppe alter DSAler, dass jeder Teilnehmer einen Spielabend nutzt, um ein System vorzustellen und dieses dann auch zu meistern. Diese Idee ist aus der Not heraus entstanden, dass wir zwar alle Spielen wollten, uns aber nicht auf ein System einigen konnten. Ich werde dort mal Time&Temp präsentieren.
Zum Podcast: ich finde es wichtig, dass man Neulingen nicht durch dicke Bücher und Tabellen abschreckt, sondern es wie Achim angedeutet hat, als regulären Spieleabend mit einem anderen Spiel "tarnt". Außerdem bin ich der Meinung, dass gerade Einsteiger gut mit Props und Requisiten arbeiten können. Sei es der Countdown auf dem Fernseher, bis zur Detonatio des Reaktors des Schiffes bei Dread (und dort der Tower selbst natürlich) oder spannende Handouts (oder Audifiles) bei einem investigative Cthulhu-Szenario. Gerade, wenn man eine neue Gruppe langfristig motivieren möchte, ist dieses erste Erlebnis sehr prägend. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass auch die richtige Stimmung durch Musik, passende Snacks (bei Cthulhu hatten wir Schoko-Shoggothen) oder ggf. einem passenden Film zur Einstimmung auf das Setting eine Menge ausmachen können. Allerdings ist das natürlich reine Geschmackssache und kann natürlich auch nach hinten losgehen bzw. das ganze unfreiwillig komisch werden lassen.
Final möchte ich noch kurz Lichtbringer zustimmen: je einfacher der Einstieg in das System gestaltet ist, desto schneller fühlen sie sich wohl. Wenn die Gruppe jedoch im Zuge des Spieles nach mehr Komplexität ruft, packe ich natürlich gerne das Tabellenbuch aus.
Wobei man es mit der
Lichtbringer — 18. August 2011 - 6:37Wobei man es mit der Einfachheit auch übertreiben kann. Dann nämlich, wenn der Fantasie keine klaren Grenzen mehr gesetzt werden. Mit so etwas wie "The Pool" würde ich keine Einstiegsrunde leiten wollen. Es bietet zu wenig Anhalt, was man machen könnte. Wenn ein Neuling erfährt, er könne alles spielen, dann überfordert ihn das. Ein schlankes Regelwerk, das aber dennoch nur einige klar definierte Völker und Berufe bietet, ist super. Oder man nimmt eben vorgefertigte Charaktere und lässt die Einsteiger sich einen aussuchen.
Eine Frage des Settings
PiHalbe — 18. August 2011 - 7:05Ich hatte Pool damals unter anderem mit einem Quasi-Neueinsteiger geleitet. Das war kein Problem. Allerdings haben wir in einer vorgegebenen Welt gespielt (Zamonien) und jeder Spieler hatte mindestens ein Buch dazu gelesen. Entsprechend war den Spielern klar, wie die Welt funktioniert und wie man entsprechend mit diesen Freiheiten beim Siegesmonolog von Pool umgeht.
Wenn man also eine Grundlage für ein gemeinsames Setting hat (und das braucht es letztlich auch bei anderen Spielen), sehe ich da kein Problem.
Wenn man allerdings einfach sagt "Ok, wir spielen Pool in einem Fantasy Setting. Macht Euch mal Charaktere", klar, dann hat man mit Neulingen (aber höchst vermutlich auch mit Alten Hasen) ein Problem.
"... die Spieler aus der
darkwhistler — 18. August 2011 - 13:41"... die Spieler aus der Runde ziehen weg..."? Ich hör' wohl nicht recht! ;)
... neue Spielleiter?
Markus (not verified) — 21. August 2011 - 20:23Hallo... die Sendung hat mir sehr gut gefallen und ich fand es besonders gut, zu Beginn einen Überblick über den Aufbau (wenn auch nur grob) zu geben, so dass ich schon absehen konnte, was mich besonders interessieren würde. Insgesamt ist mir aber noch ein möglicherweise fehlender Aspekt aufgefallen, denn ganz grundlegend gehst Du davon aus, dass der Spielleiter bereits Erfahrung mitbringt. Für mich wäre es hingegen interessant gewesen die Situation zu beleuchten, in der der Spielleiter möglicherweise auch Neuling ist - was ja ganz andere Probleme und auch Chancen mit sich bringen mag.
... über Tipps diesbez. würde ich mich übrigens freuen, denn natürlich spiegelt es meine momentane Situation wider. :-)
Grüße... Markus
Es gibt Systeme, die
Jan — 29. August 2011 - 15:11Es gibt Systeme, die spezielle Neueinsteigerboxen anbieten, die uach dem SL helfen sich an den Job heran zu tasten. Ich weiss, dann von Pathfinder eine (englische) Beginners Box kommen soll (im Laufe des Jahren, glaube ich) und es von D&D 4 eine (englische) Einsteigerbox gibt (Red Box), deren Qualität sicher ganz ordentlich ist, aber nicht herausragend. Von anderen systemen gibt es das sicher auch, da bin ich aber der Falsche, da ich z.B. gar kein DSA spiele.
Ansonsten kann ich Dich ganz allgemein auf 3 Tips verweisen, die ich kürzlich mal als mein meine "best practices" gesammelt habe:
1: Sprich mit Deinen Spielern: Es gibt ja oft Tipps, dass man die Spieler beobachten soll, wie sie am Spieltisch auf was reagieren und daraus viel ableiten kann. Das ist richtig. Aber als Neuling vielleicht auch etwas viel. So oder so hat es mir viel weiter geholen zwischen den Runden mit meinen Spielern (z.B. per Instant Messenger) viel darüber zu sprechen, was ihre chars so vorhaben, wie sie sich Dinge vorstellen, die gerade passieren, wie sie geschehenes interpretieren, was sie gerne mal machen wollen oder ich habe auch meine Ideen angerissen und gefragt, wassie davon halten. Hier finde ich es auch nicht schlimm mal nen kleinen Spoiler (Link zum Thema Spoiler) zu geben. Besser als nen langweiligen Spielabend.
2: Sei vorbereitet. Überlege Dir, wie die Story im groben verlaufen könnte (nicht "soll", wichtig). Überlege Dir die wichtigen NSC mit Namen, Zielen, ihrem Wesen usw. Gib denen Werte, bei denen sie wichtig sein werden oder können (je nachdem wieviele Zeit Du hast und wie gut Du solche Werte später auch mal improvisieren kannst). Überlege Dir für die Kämpfe, die wahrscheilich passieren werdne einen Ort mit Terrain sowie die dazugehörigen Gegner. Denke darüber nach, welche Fähigkeiten der Gegner passen und den Kampaf auch interessant machen. Natürlich ist es imemr so, dass jeder Plan den Kontakt mit den Spielercharakteren nicht überlebt. Aber so hast Du schonmal eine ganz gute Vorstellung des Bereichs in dem sich das Abenteuer bewegen wird und kannst dann vielleichter improvisieren. Und auch wenn Spieler nicht genau merken, was man wie tut: Den Unterschied zwischen einem (gut) vorbereiteten Abenteuer und einem improvisierten merken sie.
3: Lerne. Niemand ist perfekt. Also gibt es immer etwas, was man besser machen kann. das sollte man dan nauch versuchen. Inspiration dazu geben Blogs, Regelbücher, Gespräche mit anderen Rollos. Probiere neue Dinge einfach im kleinen aus. Wenn es klappt, mach weiter, wenn nicht, vergiss es wieder. Und probier nicht zuviel auf einmal aus. Niemand erwartet, dass man in 3 Monaten vom Neuling zum Super-SL wird. Aber denke alle paar Runden mal nach, wo eine Schäwche sein könnte (s. 1) oder welche neue Technik interessant sein könnte.
Das schöne als Neuling ist, dass man auf das Verständnis der Spieler setzen kann. Hast du nun einmal etwas ausgiebig vorbereitet und die Spieler wollen ums verrekcen in eine völlig andere Richtung kannst Du das Vorbereitete auch für später aufsparen. oder aber Du redest mit ihnen und sagst, Du hättest nur das vorbereitet und da wo sie hin wollen kannst Du so shcnell nix improvisieren. Manchmal haben die Spieler gewichtige Gründe nicht einzulenken, manche sind auch bockig ("mein Charakter will das aber so"), aber oft werden sie einlenken. Sie owllen ja auch ein schönes Abenteuer erleben. Mach das nur nicht jede Runde ;) Und vor allem: Zwing sie keinesfalls auf Deine ausgedachte Route. Nie nicht.
Last but not least: Lasst Dir ruhig Zeit. Setze das um, was Du schaffst. Nicht mehr und nicht weniger. Mit der Erfahrung fallen Dir gewisse Dinge leichter und gehen schnell. Dann kannst Du wieder mehr umsetzen.
So, ich hoffe, das hilft. Falls nicht oder du mehr wissen willst frag einfach :) Oder schau mal bei uns in Blog oder Forum vorbei: www.herzliches-rollenspiel.de (ich will Dich aber nicht von PiHalbe weg locken).
DSA 1
Megrae (not verified) — 22. August 2011 - 14:05Ich habe derzeit eine Gruppe mit 3 absoluten RPG Neulingen mit dem 27 Jahre alten DSA Version 1. Es ist einfach zu verstehen und jeder der schon mal ein World of Warcraft gespielt hat, kommt sofort damit klar ;-)
Aktuell besteht die Gruppe
megrae — 4. September 2011 - 18:39Aktuell besteht die Gruppe derzeit aus 5 Spielern und einem Spielleiter. Gespielt wird noch immer DSA 1 ;-)
Ob und wann wir mal auf DSA 4.1 gewechselt wird steht noch in den Sternen.
Sehr schön Folge. Im
Jan — 30. August 2011 - 7:29Sehr schön Folge. Im Vergleich zu der kürzlich gehörten Folge von Sphärengeflüster ist mir auch aufgefallen, was mir am PiCast so gut gefällt. Er ist grundsätzlich sehr konkret. Es gibt Probleme oder fragestellungen die gezielt analysiert udn angegangen werden. Die möglichen Lösungen und Antworten werden vorgestellt und sahclich und möglichst objektiv bewertet, soweit das allgemein möglich ist. So hat man am Ende nen guten Überblick und kann für sich entscheiden, was man am Besten gebrauchen kann.
Ein zusätzlicher Tipp noch für die spielerfindung: Wenn man Blogger oder Forenteilnehmer aus seiner Region kennt, kann es hilfreich sein diese direkt anzusprechen. Die haben und kennen ja meist Gruppen und vielleicht ist da irgendwo ein Platz frei.