PiCast — Folge 30 — Spieleranzahl
PiHalbe — 30. August 2011 - 14:43
Es geht weiter im Programm der Staffel "Rund um den Spieltisch". Heute geht es um die Anzahl der Spieler, die man zum Spielen benötigt, braucht und maximal haben kann und auch darum, wie man mit dem Problem zu vieler oder zu weniger Spieler umgeht.
Ironischer Weise bezeichne ich diese knapp 30-minütige Folge zwischendurch als kurz. Nun ja, es war mir eben kurzweilig. Zudem ist der Anfang mit Feedback zur letzten Folge (bis 6:51 Minuten) und den Ergebnissen der Umfrage (bis 10:34 Minuten) auch recht umfangreich. Hoffentlich gefällt es Euch trotzdem und es ist etwas interessantes für Euch dabei.
Wenn es Kommentare und Anregungen gibt – immer her damit! Außerdem bin ich natürlich interessiert, wie die Geschichte mit dem Feedback in der folgenden Folge (argh) bei Euch ankommt. Also, viel Spaß beim Hören und bis demnächst!
Ogg Vorbis · MP3 · PiCast · Feed
- Artist: PiHalbe
- Title: Spieleranzahl
- Album: PiCast
- Genre: Podcast
- Year: 2011
- Length: 29:03 minutes (19.99 MB)
- Format: MP3 Stereo 44kHz 96Kbps (CBR)
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Umfrage Also, ich habe auch
Deus Figendi (not verified) — 1. September 2011 - 9:38Umfrage
Also, ich habe auch nicht teilgenommen, weil ich das derzeit gar nicht differenzieren kann, es kommt halt wie es kommt, ich hätte alles und nichts ankreuzen können.
Arbeit
Das habe ich auch schon gemacht. Genau wie Achim beschreibt ist es schwierig Wort-Beiträge zu hören, wenn man sich auf etwas konzentrieren muss. Insbesondere wenn das worauf man sich konzentriert irgendwas mit Sprache zu tun hat, dann leidet eins von beiden oder beides.
Aber "Hausarbeit" ist auch Arbeit, alles was ohne (sprachliche) Konzentration ausgeführt werden kann kann man mit Podcast ausführen. Ich hab bis vor Kurzem in einem Metaller-Job gearbeitet und wenn man Löcher in Bleche macht (bohrt, sägt, fräst, whatever) dann ist es gar nicht schlecht einen Knopf unter dem Gehörschutz zu tragen. Kurzum: Soweit die Kommunikation mit den Kollegen gerade nicht wichtig ist geht "auf der Baustelle" sehr wohl! Gleiches gilt wenn ich z.B. Abspüle, Bügle, Staubsauge oder auch am Rechner zeichne (oder selten: male) das erfordert Konzentration, aber keine Sprache (beim Rechnen ist es so ein Mittelding, es lenkt vom PodCast ab bzw. umgekehrt aber nicht so stark wie z.B. lesen).
Auto
(oder Fahrrad...) ist natürlich perfekt. Im ÖPNV gibt es noch Konkurenten wie Bücher oder Hausaufgabe oder RPG-Vorbereitungen oder... aber ich geb mir da auch gerne mal PodCasts.
Outtakes
tihi
Zum Thema maximale
CrazyEddie — 1. September 2011 - 23:57Zum Thema maximale Spielerzahl kann ich nur sagen, dass meine beste Runde, die ich je hatte, mit den Leuten, die dadurch méine Freunde geworden sind (Brückenschlag zur Folge vorher, kennegelernt bis auf einen nur über die Spielerzentrale), bestand aus 7 Spielern (inklusive Spielleiter) und es gab nie eine Zeit, in der sich irgendwer gelangweilt hat. Gespielt haben wir Shadowrun, aber das in einer Weise, wie es zumindest in diesem Spiel wohl recht selten ist. In mehr als drei Jahren haben wir In Game gerade mal knapp ein Jahr verbracht (wobei wir einen IG-Sprung von 6 Monaten gemacht haben und dabei zeitweise mehrere Sessins nacheinander nur das normale Leben ausgespielt haben) und es hat mi solch einer Anzahl Leuten immer gut funktioniert. Klar gab es wechselnde Spielleiter, aber ansonsten wurde die Gruppe eigentlich nie geteilt.
Das ist natürlich eine Frage des persönlichen Vorzugs, aber ich kann nie sagen, dass es Unruhe oder Langeweile am Tisch gab. Wenn man sich als SL darauf einlässt ist es eine wunderbare Erfahrung und eine völlig andere Art zu leiten, denn 6 Leute im Blick zu haben und dass jeder seine 15 Minuten Ruhm hat, ist zwar schwer, aber war für mich als Meister immer eine Herausforderung, die mich gefordert und gefördert hat. Ich kann es eigentlich nur empfehlan mal zu probieren, dann müssen sich alle aber darauf einlassen und es wird eine schöne Erfahrung, die es auch für kleinere Runden einfacher macht, möglichst immer alle Spieler zu begeistern und fordern.
Grüße,
Rudolf
Hui
PiHalbe — 2. September 2011 - 8:10Ja, wenn die Spieler sehr auf einer Wellenlänge sind, was das Spiel angeht, dann kann das funktionieren. Und wie es aussieht, haben Deine Spieler auch das gezeigt, was ich für große Runden als unabdingbar halte: Disziplin. Nicht im Sinne preußischen Gehorsams, sondern im Sinne des Respekts für die (vielen) Momente der anderen und das (nicht enttäuschte) Vertrauen darauf, auch von den anderen gut unterhalten zu werden.
Zum Einschlafen hören ist
Drak — 12. September 2011 - 6:24Zum Einschlafen hören ist definitiv ein Kompliment: Du wirst zu einem Teil der Heimat.
Zur Spieleranzahl würde ich
Drak — 12. September 2011 - 6:32Zur Spieleranzahl würde ich gerne das Skript spielfaehig.py einbringen :)
→ https://bitbucket.org/ArneBab/1w6/src/621040f53a90/sonstiges/Skripte/spi...
Nehmen wir an, dass wir 6 Mitspieler (inkl. SL) sind, jede Woche spielen und jeder einmal im Monat nicht kann. Dann fehlen pro Runde im durchschnitt eineinhalb Spieler.
Nehmen wir an, dass die Runde mindestens 4 Leute braucht, um zu spielen. Sobald 3 fehlen, ist die Runde also nicht mehr spielfähig.
Die Wahrscheinlichkeit, dass in einer beliebigen Runde alle da sind ist bei nur 18% (eine von 6 Runden: 0.75⁶).
Fragen wir damit weiter: Wenn wir 6 sind, mindestens 4 Leute brauchen um zu spielen und jeder zu 25% ausfällt, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir spielfähig sind?
spielfähig(0.75, 6, 4) → 0.83056640625
Also fällt jede 6-te Runde aus, weil zu viele fehlen.
Nehmen war aber an, dass wir zum Spielen alle 6 brauchen und jeder nur alle 20 Runden mal fehlt, dann sind wir an gerade mal 74% der Spielabende spielfähig, anders gesagt: jede vierte Runde muss ausfallen!
spielfähig(0.95, 6, 6) → 0.7350918906249998
Bei einer Runde pro Woche heißt das, dass etwa 11 Runden im Jahr ausfallen müssten, wenn jeder nur zweimal im Jahr fehlt (weniger als das ist kaum zu schaffen…).
(1 - spielfähig(1-2/52, 6, 6)) * 52 → 10.903644662032406
Wenn dagegen nur 5 beliebige Leute gebraucht werden (mindestens 2 SL in der Gruppe!), fällt schon nur noch 1 Runde im Jahr aus.
(1 - spielfähig(1-2/52, 6, 5)) * 52 → 1.0405193809201916
Und das sind deutlich höhere Zahlen als ich gedacht hätte! Ein klares Zeichen dafür, dass Menschen Binomialverteilungen doch immer wieder unterschätzen (oder zumindest ich…).
Und ein klares Zeichen dafür, dass Rollenspielrunden sich alleine zum Überleben schon so organisieren *müssen*, dass sie spielfähig sind, wenn ein Mitspieler fehlt.
→ http://tanelorn.net/index.php/topic,63223.msg1222846.html#msg1222846
Fiasco bringt den
Drak — 12. September 2011 - 6:45Fiasco bringt den interessanten Punkt ein, wann Gruppen gesplittet werden können.
Wenn wir mit 2 Spielern + SL spielen können, können wir die Gruppe bei 6 Leuten teilen.
Aber von meiner Erfahrung her ist es ein himmelweiter Unterschied zwischen 2 Spielern und 3 Spielern. 3 Spieler (+SL) sind deutlich dynamischer: 2 interagieren untereinander, einer mit der SL. Das ist für mich eine andere Spielqualität (obwohl es auch mit 2 Spielern Spaß macht).
Dadurch können wir aber erst ab 8 Leuten teilen, plus 2 oder so, weil sich Leute nicht trennen wollen.
→ eigentlich brauchen wir Spiele, die mit 3 Leuten gespielt werden können, damit Rollenspiel organisch wachsen kann und wir von dem „Alle Runden sind voll“-Problem wegkommen, das es für Neulinge schwer macht, einzusteigen.
Noch ein paar Daten: Jedes
Drak — 12. September 2011 - 7:01Noch ein paar Daten:
Jedes Wochenende spielen, jeder kann einmal alle 2 Monate nicht (6× im Jahr), alle müssen da sein:
$ for i in {1..6}; do echo $i $(./spielfaehig.py 0.875 $i $i) ; done
1 0.875
2 0.765625
3 0.669921875
4 0.586181640625
5 0.512908935547
6 0.448795318604
Ab 5 Spielern fällt jede 2. Runde aus. Bei 3 Beteiligten fällte jede 3. Runde aus.
Wenn ein Spieler fehlen kann:
$ for i in {1..6}; do echo $i $(($i-1)) $(./spielfaehig.py 0.875 $i $(($i-1))) ; done
1 0 1.0
2 1 0.984375
3 2 0.95703125
4 3 0.921142578125
5 4 0.879272460938
6 5 0.833477020264
Hier fällt auch bei 6 Beteiligten nur jede 6. Runde aus. Wer zu dritt ist, kann nicht spielen, wenn einer fehlt. Es sei denn, das Spiel geht auch zu zweit.
Kleine Runden haben es also effektiv schwerer, regelmäßige Treffen zu finden.
Bei unzuverlässigen Spielern
Drak — 12. September 2011 - 7:17Bei unzuverlässigen Spielern (jeder fehlt 1× im Monat):
Statistische Zwänge im Rollenspieldesign und dein PiCast
Drak — 16. October 2011 - 15:49Hi Achim,
Ich habe jetzt endlich „Statistische Zwänge im Rollenspieldesign“ veröffentlicht und auf deinen PiCast hier verlinkt: Als Beispiel für Tipps bei kleinen Runden. Der Beitrag ist übrigens wegen deinem PiCast endlich Realität geworden und ich hoffe, er gibt dir etwas zusätzlichen Hintergrund zur Spielerzahl.
http://1w6.org/deutsch/gedanken/statistische-zwaenge-im-rollenspiel-und-...
Die These ist recht radikal, weil sie sagt, dass bisher eigentlich alle Rollenspiele für eine unzureichende Spanne an Spielern geschrieben werden. Vielleicht hast du ja auch noch Ideen, wie Rollenspiele besser für kleine (1 Spieler!) oder sehr große (≥8 Spieler) Runden skalieren können.
Liebe Grüße und auf weitere fruchtbare PiCasts!
Arne
Ogg-Vorbis-Link zeigt auf falsche Folge
[Unbekannt] — 20. February 2012 - 13:36Der Ogg-Vorbis-Link zeigt auf Folge 29 anstatt 30.
Ogg-Vorbis-Link zeigt auf falsche Folge
[Unbekannt] — 20. February 2012 - 13:36Der Ogg-Vorbis-Link zeigt auf Folge 29 anstatt 30.
Danke für den Hinweis
PiHalbe — 21. February 2012 - 16:22Die drei Ogg-Vorbis-Links funktionieren bei mir jetzt wieder. Merci.