Dungeonslayers - Labyrinthe & Minotauren (EinzelKnaller)
PiHalbe — 17. April 2009 - 11:28
Ursprünglich kam dieser Vorschlag von mir als Mazes & Minotaurs, aber da das Regelwerk dieses ersten aller Rollenspiele* wesentlich aufwändiger ist, als es einem EinzelKnaller zuträglich ist, habe ich mich für ein altmodisches Rollenspiel als Regelwerk entschieden: Dungeonslayers.
Das Setting blieb das mythologische Griechenland, für das ich dann (unter anderem) die Werte eines Minotaurus, eines magischen Diskus und der Rüstung "nackt aber geölt" entwarf. Die Charaktere habe ich nach Wünschen der Spieler erstellt und konnte sie entsprechend gut in die Geschichte einbauen. Es gab:
- Die Nymphe Thalia, die im Tempel der Artemis in Koplikos diente und heilte.
- Den Olypmia-Athleten Agilion, der nackt über die Kalkfelsen der Insel Asthypalia turnt.
- Menios, den letzten Zentauren der Insel und erbitterten Feind der Harpyien.
- Xandros, der tief verschuldete, knallharte Seefahrer.
- Damokles, den Sohn des Stadtrats; Dichter, Kämpfer und etwas empfindlich.
In der Stadt Koplikos brechen Unruhen aus, da nachts einige Kinder verschwunden sind. Darüber hinaus sind die Soldaten auf Kriegszug ausgezogen, der Tyrann Silas wirft seine geirigen Blicke auf die Stadt und ein Fremder ist in die leere Hütte vor der Stadt gezogen. Die Spuren der Kinder weisen auf einerseits geschicktes, chaotisches Eindringen, andererseits auf brutale Gewalt hin. Es muss aus der Höhle am Ende der Insel gekommen sein, jenseits der Olivenhaine, die von den Harpyien heimgesucht werden.
Der Rat beschließt, eine Handvoll Freiwilliger loszuschicken und es erscheint sinnvoll, dafür die Helden zu nehmen. Auf dem Olivenhain werden sie von drei Harpyien angegriffen, die sie nach einem schweren Kampf bezwingen können. Der Zentaure schwebt danach schon auf der Grenze zwischen Leben und Tod, doch Thalia kann ihn wieder heilen.
In die Höhle eingedrungen, müssen sie sich zunächst mit kleinen, schwarzen Wichten** abgeben, die sie jedoch leicht besiegen können. Sie erfahren, dass ein Minotaure ihnen den Auftrag gab und drohte, sie sonst zu fressen. Warum er die Kinder raubte, wissen sie nicht. Das passte nicht zu ihm.
Nachdem sich die Helden durch einige Gänge gepflügt haben und dabei Angst-, Speer- und Indiefallen gleichermaßen auslösten, finden sie das Labyrinth des Minotauren. Nach einer kleinen Irrfahrt haben sie ihn gestellt und erschlagen ihn nach kurzem Kampf auf der Flucht. Nicht, ohne vorher zu erfahren, dass Silas ihm den Auftrag gab und dafür Schätze versprach. Silas wollte damit die Stadt vor der Eroberung mürbe machen. Schließlich finden die Helden die Kinder*** in der Vorratshöhle der Wichte. Die Wachen sind besiegt, bevor sie den Kindern ein Haar krümmen können. Also geht es geschwind gen Koplikos, wo sie Silas aufhalten müssen. Doch das ist eine andere Geschichte.
Das Regelwerk war sehr angenehm. Man musste vorab nichts erklären und ab der zweiten Kampfrunde, wussten alle, wie es geht. Die Charaktererschaffung war sehr einfach, bot aber trotzdem etwas Spielraum für Abwechslung. Hat mir für OldSchool sehr gut gefallen.
Da ich möglichst viel OldSchool in den Abend verpacken wollte, haben wir auch nach den Harpyien gleich im Spiel die Steigerung auf Stufe 2 vorgenommen. Den Zauberspruch habe ich der Nymphe dann einfach spendiert. Das Steigern hat zwar etwas Zeit gekostet, hat aber meines Empfindens nach deutlich zum OldSchool-Spielspaß beigetragen und ging nach einmaligem Erklären recht fix (Stufe 3 kam dann später auch noch).
Ein bisschen merkwürdig war, dass der Späher (AGI hoch) weiter schießen als gucken konnte. Das hat ein bisschen Zweifel an der Fiktion gefördert. Aber das war kein großes Problem.
Größere Probleme hatte ich aber mit zwei Dingen:
- Der Heilzauber konnte jede Runde angewendet werden. Dadurch waren die Charaktere nur schwer verletzlich. Gibt es dafür Einschränkungen oder können sich die Charaktere tatsächlich innerhalb von 5 Spielrunden nach einem Kampf auf Unversehrtheit zurück katapultieren?
- Das Balancing. OldSchool lebt von Herausforderungen. Die Harpyien waren eine, die Wichte waren lächerlich und der Minotaure zu einfach (vom griechisch-Feuer-Overkill ganz zu schweigen). Gibt es da eine Möglichkeit, vorab zu sagen, welche Kämpfe spannend und welche trivial / unschaffbar sind?
Bleibt noch zu sagen, dass wir bis auf einen Spieler alle recht begeistert von der OldSchool-Runde waren. Für mich muss ich sagen, dass es mir Spaß gemacht hat, dass ich aber in näherer Zukunft wieder andere Pfade einschlagen werde. Aber wer OldSchool mal wieder einen Abend eine Chance geben möchte, dem sei Dungeonslayers sehr empfohlen. Und auch das mythologisch-griechische Setting kam sehr gut an. Wäre das nicht eine nette Idee für einen Quellband?
* Was wäre passiert, wenn die D&D-Macher vorher Homer statt Tolkien gelesen hätten?
** Die — zugegeben — nicht so richtig griechisch waren.
*** Nachdem sie ein Schlangennest mit griechisch Feuer ausgelöscht haben.
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Migration der Kommentare
PiHalbe — 26. August 2009 - 9:51Regelantworten
Ein wirklich unterhaltsamer Spielbericht und netterweise mal ein etwas anderes Setting :)
Ich habe Deine Frage mal etwas länger beantwortet, Du findest sie hier :)
Setting
Klingt interessant. Warum stellst du dein Setting nicht mal unter s176520660.online.de/dungeonslayers/forum/index.php vor?
LG Logan