PiCast – 45 – Kultur im Spiel
PiHalbe — 24. June 2013 - 17:05
Was machen die Menschen, wenn sie nicht arbeiten oder um ihr Überleben kämpfen müssen? Klar, rollenspielen. Und wenn sie das nicht tun? Dann gehen sie entweder anderen Hobbies nach oder tun sich Kultur an. Und um eben jene Kultur geht es in der aktuellen Episode des PiCasts.
Welche Arten von Kultur kann man ins Spiel einbringen? Wie verknüpft man sie mit dem Geschehen? Wie kann sie das Spiel färben? Und wie kann man sie um das Spielgeschehen herum einbringen? Auf all diese Themen komme ich zu sprechen.
Ich danke Euch fürs Zuhören und freue mich natürlich auf Eure Erfahrungen, Kritik an meiner Beleuchtung und die ganzen Sachen, die ich vergessen habe.
Viel Spaß!
Ogg Vorbis · MP3 · PiCast · Feed
- Artist: PiHalbe
- Title: Kultur im Spiel
- Album: PiCast
- Track: 45
- Genre: Podcast
- Year: 2013
- Length: 17:17 minutes (10.04 MB)
- Format: MP3 Stereo 32kHz 80Kbps (VBR)
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Hm, als echter Kulturmuffel
Jan — 26. June 2013 - 7:28Hm, als echter Kulturmuffel kommt das für mich nicht in Frage. In Museen und im Theater ist mir imemr langweilig. Okay, Rock- und Metalkonzerte machen Spaß, aber irgendwie fühlt sich das nicht wir Kultur an und der kulturelle Teil wäre da auch nicht das, was ich in ein Abenteuer einbauen würde. Da wären dann eher Drogenhändler, gewaltreiche Bandzwistigkeiten und so weiter Kandidaten, was Du ja auch angerissen hast.
Nu ja, als Kulisse für
PiHalbe — 26. June 2013 - 11:32Nu ja, als Kulisse für Wasauchimmereinabenteuer ist es dann nicht mehr so langeweilig, finde ich. Wenn man etwas besonders verabscheut, kann man im RSp auch mal die schlechten Seiten klar heraus streichen und dort das Böse suchen. Oder sich einfach nur ein bisschen austoben und den Bösen mit teuren Vasen verhauen, durch Ölgemälde springen oder oder eine alte, griechische Stele umstürzen um den Weg zu versperren.
Also ich denke, da gibt es genug zu tun.
Als Spieler ja. Als SL
Jan — 26. June 2013 - 12:55Als Spieler ja. Als SL langweiligt mich (klassische) Kultur so sehr, dass ich es auch nicht als Kulisse nutzen klönnte ohne mich zu langweilen ;)
Es gibt kein geistiges
Drak — 27. June 2013 - 1:57Es gibt kein geistiges Eigentum, sondern nur geistige Monopolrechte…
…das wollte raus :) (das hat mir sogar der Sprecher unserer IP Abteilung bestätigt, als ich ihn bei der Einführungsveranstaltung für neue Beschäftigte auf den falschen Namen aufmerksam gemacht habe: Es sind keine Eigentums- sondern Verbiete-Rechte. Eine so weit gehende Offenheit hatte ich nicht erwartet…)
Ansonsten eine tolle Folge - die ich auf jeden Fall nochmal hören will, wenn ich etwas fitter bin. Sie liefert auf jeden Fall tolle Ideen!
Danke!
Sorry
PiHalbe — 27. June 2013 - 9:10Ja, in einer Zeit, in der Sprache Macht definiert (hat sie das nicht immer?) und mir gefärbte Phrasen in Hülle und Fülle um die Ohren gehauen werden, fällt es mir nicht immer leicht, mich wirklich präzise auszudrücken. Insbesondere, da ich ja kein Skript habe, dass ich vortrage, sondern nur anhand von Stichwörtern frei aufnehme (was vermutlich der Hörbarkeit, ganz bestimmt aber der Episodenrate zuträglich ist).
Ich vermute mal, dass ich ungefähr gesagt habe "… könnt Ihr auch geistiges Eigentum aus den Weiten des Netz' verwursten". Da meinte ich natürlich "geistige Schöpfungen".
Und wenn wir schon mal da sind: Wenn immer ich von "IP" (intellectual property; bezogen, sagen wir mal, auf Firefly oder Gone with the Blastwave) spreche, meine ich damit "Schöpfungswelten".
Nicht, dass das falsch rüber
Deep_Impact — 27. June 2013 - 15:58Nicht, dass das falsch rüber kommt: Die Folge ist wie immer gut gemacht.
Aber für mein Verständnis kratzt sie einfach zu sehr an der Oberfläche und geht nicht auf die Tiefe der Kultur ein. Du nutzt Kultur in deinen Ideen hauptsächlich als Beiwerk, Hintergrund oder als -sorry- belanglose Austauschware.
Ob ich einen Schatz suche oder ein Bild? Einen Liebesbrief oder ein Gemälde stehle. Eine Kneipe mit Saufgesang oder einer Vernisage beiwohne, macht eigentlich keinen Unterschied.
Kultur zum zentralen und erlebbaren Teil des Rollenspiels zu machen, das wäre eine Herausforderung. Dabei muss es ja garnicht mal hohe Kunst sein, sondern vermutlich könnte sogar der geliebte Fussballverein oder die stehts präsente Band ein wiederkehrendes Element im Leben der Charaktere sein. Wenn sich das einmal eingeschlichen hat, ist die Dramatik vermutlich viel spannender.
So richtig tolles kommt mir noch nicht in den Sinn, aber ich glaube wir alle sind viel weniger Kulturmuffel als wir glauben, nur weil es eben nicht um Klassik, Modern-Art oder 12-stündiges Exkrement-Theater geht.
Tiefe
PiHalbe — 28. June 2013 - 12:21Ja, ich hätte sicher noch mehr in die Tiefe gehen können. Irgendwann wäre es für mich dann aber auch nötig, mehr Ahnung vom Thema zu haben.
Die Episode sollte vor allem als Ermunterung dienen: "Hey, probiert das mal aus! Schaut mal über Euren Tellerrand."
Ok, ich gebe zu, diesen Subtext haben fast alle meine Episoden …
Narrative Metalepsen
nave_in_vista (not verified) — 5. July 2013 - 17:24Ein Klassiker, um Kultur ins Rollenspiel einzubringen, ist sicher auch die narrative Metalepse:
http://de.wikipedia.org/wiki/Metalepse#Die_Metalepse_der_Erz.C3.A4hltheorie
Das Prinzip besteht darin, dass sich die obere Erzählebene (in diesem Fall: die Rollenspielhandlung) mit einer darin eingeklammerten Erzählenebene vermischen.
Beispiele aus dem Rollenspielbereich:
Im Cthulhu-Abenteuer "Pickmans Schüler" kann man die Bilder eines Malers per Traumreise "betreten". In den Bildern finden sich eigene kleine Abenteuer.
Oder umgekehrt: im Unknown-Armies-Szenario "Filmreif" treten Figuren aus der Handlung eines Kinofilms heraus und werden "real". In diesem Fall handelt es sich sogar um die Spielercharaktere.
Literarische und filmische Beispiele kennt wahrscheinlich jeder: "Last Action Hero", Michael Ebndes "Unendliche Geschichte", Cornelia Funkes "Tintenherz" etc.
Dies ist sicherlich eine geeignete Methode, um die "Inhalte" der Kultur mehr ins Spiel einzubeziehen und nicht nur das Drumherum.