PiCast – 38 – Medienreferenzen und Assoziation
PiHalbe — 23. September 2012 - 10:21
Diese Woche ist die Folge etwas kürzer geworden. Bleibt mehr Zeit für andere (Rollenspiel-)Podcasts!
Heute geht es darum, wie Spielrunden ihr Spiel mit Medienreferenzen bereichern können und warum Assoziationen dem oft im Weg stehen. Vielleicht gibt es einen bewussten Ausweg daraus, vielleicht ist es eine ewige Falle. Das muss jeder für sich selbst wissen.
Spüre die Kommentare und … may the force be with you!
Ogg Vorbis · MP3 · PiCast · Feed
- Artist: PiHalbe
- Title: Medienreferenzen und Assoziation
- Album: PiCast
- Track: 38
- Genre: Podcast
- Year: 2012
- Length: 11:09 minutes (7.31 MB)
- Format: MP3 Stereo 32kHz 91Kbps (VBR)
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Filk :)
Drak — 23. September 2012 - 11:10Die Leute brauchen einfach mehr Filk-Erfahrung.
Ich denke, das Abdriften ins Lächerliche kommt daher, dass wir im normalen Leben die kulturellen Werke nicht ändern dürfen.
Nächstes Wochenende ist die FilkCONtinental , und da werden Lieder so genutzt, wie wir es im Rollenspiel mit Tropes machen können - und wie es auch in der öffentlichen Kultur sein sollte.
Das Fehlen dieser Anlehnungen im normalen Leben begrenzt unsere Kultur auf einen sehr engen Bereich, aber leider erzwingt das aktuelle Urheberrecht das bei jeglichen veröffentlichten Werken (weil wir teure Lizenzen kaufen müssten…).
Freie Lizensierung wird das hoffentlich ändern. 1w6 nutzt Bilder aus Wesnoth, aber es ist nicht Battle for Wesnoth. Und die Flyerbücher vereinen zwei Grafikstile mit Konzepten aus der Fantasywelt Erynnia und Ideen von Taysal und mir, erschaffen damit aber einen Steam-Fantasy-Hintergrund, der in der ursprünglichen Welt vorher nicht existiert hat.
PS: Tolles Thema!
Hm, ich bin mir nicht ganz
PiHalbe — 24. September 2012 - 9:36Hm, ich bin mir nicht ganz sicher, ob es nur vom Verwendungsrecht kommt oder ob da direkt unser Franchise-ismus angesprochen wird. Wir sind es gewohnt, dass es eine Welt gibt und die ist dann so und das gehört alles zusammen und da darf man nichts raus nehmen oder rein bringen, das gehört so.
Aber sich, die Sache mit den Rechten am kulturellen Werk spielt da sicher mit rein und frei kopier- und veränderbare Lizenzen im Rollenspiel sind sicherlich noch mal ein interessantes Thema für sich.
Aber da bräuchte ich, glaube ich, Berater. Sowohl was GPL und CC angeht, als auch was die OGL angeht.
Wieder eine interessante
Deep_Impact — 24. September 2012 - 7:52Wieder eine interessante Folge, aber irgendwie hab ich das Gefühl dass das einige vermischt wurde. Dein Obi-Wan ist kein Obi-Wan mehr, wenn du nur noch sein Konzept verwendet. Dann ist er einfach der Archetyp des weisen, aber mächtigen Mentor.
Etwas, was es in der Literatur gibt, vermutlich vom Gilgamesh-Epos über den Drunken Master bis zu Yoda. Und damit alleine haste aber ja keine Medienreferenz. Dazu wäre ein "Lichtschwert" besser geeignet, denn das ist wesentlich einmaliger, bzw. klarer.
Das Thema Archetypen finde ich aber generell ein interessantes, da ich der festen Überzeugung bin, dass kein Rollenspiel ohne Klischees auskommt. Wir brauchen das dringend, um uns in einer Welt zurecht zu finden. Wir wissen so einfach was gut und böse ist. Da gibt es halt den Bösewicht (Darth Vader meinetwegen), der muss ja nicht in Schwarz sein, aber es macht die Sache einfacher.
Rollenspiel ohne Klischee kann nicht funktionieren. Zumindest kenne ich keinen Fall, wo das so wäre.
Stellte sich die Frage, in wie weit "Die Bösen spielen" damit aneinandergerät. Denn das ist ein Konzept, dass uns eben nicht durch Bücher, Funk und Film nahegebracht wird. Ich persönlich bin ein explizit schlechter "böse"-Spieler. Ich gebe einfach keine guten Massenmörder, blutrünstigen Ork oder plündernden und vergewaltigenden Wikinger ab.
Hey, mein Obi-Wan hatte doch
PiHalbe — 24. September 2012 - 8:25Hey, mein Obi-Wan hatte doch bewusst ein flammendes Schwert dabei. Das habe ich entweder so gesagt oder es ist versehentlich dem Schnitt zum Opfer gefallen.
Ich meinte also schon sehr explizites Aufgreifen von Medieninhalten, nicht bloß Klischees, welche einen gemeinsamen Nenner langer Erzähltradition darstellen.
Die Bösen spielen … dabei sehe ich das Problem, dass man das auf zwei Arten machen kann:
Wenn es willkürlich ist, wird das Spiel sehr schnell langweilig und uninteressant, weil sinnlos. Den meisten Spielern macht das nicht lange Spaß. Wir haben das ausprobiert.
Wenn es gerechtfertigt ist, spielt man keinen Bösen mehr, sondern höchstens eine tragische Figur, einen Helden mit schweren Schicksal. Also nur einen Dunklen Held, keinen Bösen.
Soweit meine Theorie zu bösen Charakteren.
Nein, nein, hast definitiv
Deep_Impact — 24. September 2012 - 8:43Nein, nein, hast definitiv gesagt:
Flammendes Schwert, brauner Umhang und Alter Mann (glaube).
Mein erster Gedanke war übrigens: "Warum brau? Gandalf hatte doch grau!" :)
Das mit dem Bösen sehe ich genauso, tragische Helden sind eigentlich nicht böse.
Das ist interresant: genau
Daniel — 25. September 2012 - 22:41Das ist interresant: genau wie mein Vorkommentator habe ich auch direkt an Gandalf gedacht. Ich finde, dass du damit direkt auch ein gutes Beispiel für die Fuktion von Refferenzen geliefert, denn die Spieler müssen sie auch so verstehen, wie ich sie als SL meine. Ansonsten werden sie mehr oder weniger wirkungslos verpuffen.
Steckt in diesem Thema nicht auch eine gewisse Psychologie? Ich meine, nicht immer müssen diese Refferenzen immer offen ausgespielt werden und ich könnte den Spieler immer wieder Bruchstücke vorwerfen, die sich erst am Ende zusammenfügen. Bei Obi Wan könnten die Gruppe zum Beispiel über eine Leiche mit einem für ihre Zeit viel zu sauber abgetrennten Arm stolpern, bevor sie überhaupt auf den Charakter trifft.
Auf diese Weise - zumindest stelle ich mir das so vor - hätten die Spieler die Möglichkeit, das Puzzle zu lösen (Erfolg 1) und am Ende die Refferenz zu erkennen (Erfolg 2). Zumindest ich für meinen Teil bin regelrecht Stolz wenn ich den Antagonisten in unserer HeroQues Runde als diesen oder jenen römischen Feldherrn identifiziere oder Anspielungen in Romanen oder Filmen begreife. Ich fühle mich dann wirklich belohnt :-)