Zamonische Erlebnisse I: Atlantis' Pein
PiHalbe — 26. November 2008 - 11:22
Heute gehe ich ein bisschen auf unsere Erlebnisse in Zamonien und Umgebung ein. In unseren sechseinhalb Spielabenden ist schon so einiges passiert (auch wenn wir, wie üblich, nicht so weit gekommen sind, wie ich mir das vorgestellt hatte). Ich werde hier aber nicht die gesamte Chronik wiedergeben, sondern lieber auf einzelne Schlüsselszenen näher eingehen. Der Übersichtlichkeit halber, werde ich häufiger einen kurzen Artikel einstellen.
Startort war für unsere Helden die zamonische Hauptstadt: Atlantis. Nach einer Rauferei mit einer Roggenmume auf dem Markt, entdecken die Charaktere, dass sie alle drei – Cuador der fröhlich-psychopathische Fhernhache, Yamid der gewissenhafte Gargylle und Wilhelm das streitlustige Witschwein – von dieser Stadt genug haben und ihr Glück außerhalb der Stadt suchen. Sie wollen ihren Plan bei einem guten Essen bereden und begeben sich in das gastronomische Viertel. Dort stoßen sie neben all den „gewöhnlichen“ Lokalen auch auf ein außergewöhnliches: Atlantis' Pein – Kakertratte essbar gemacht*. Die Neugier ist geweckt, die Recken treten ein.
Es geht in einen tiefen Keller, die Räume sind lang, schmal und grob gemauert. Nur Kerzen sorgen vereinzelt für Beleuchtung. Dem Kenner offenbart sich die Gestaltung als authentische Kanalisation, aus den dunklen Ecken hört man klacken und zischen von ... von Kakertratten. Nun, das Flair stimmt schon mal, muss sich nur noch das Essen bewähren. Ein im Schatten nicht zu erkennender Kellner bringt die Karte: Kakertratte in allen Ausführungen – gebraten, paniert, filetiert, die Scheren, Flügel, Schwänze, Knusperpanzer und schließlich auch Kakertratte am Spieß für zwölf Personen. Schon bei der Vorspeise benebeln die Ausdünstungen unsere Gäste (die einzigen, wie es scheint), das schummrige Licht tut ein übriges. Nach dem ersten Bissen von dem zähen, unleidlichen, grauen Fleisch, dass sie aus den zerschundenen Panzern schaben ...
... ist das erste, was sie wahrnehmen der Straßentrubel Atlantis'. Der Magen knurrt noch immer, völlig leer geräumt. Ein säuerlicher Geschmack klebt im Mundraum. Sie fühlen sich schwach, beduselt, der Kopf dreht sich ihnen ... und irgendetwas fehlt, tief in ihrem Inneren. Nach dieser Mahlzeit sind sie nicht mehr sie selbst. Sie ahnen noch nicht, dass sie von nun an tief in die Machenschaften einer noch unerkannten Macht gesogen werden.
* Wer es nicht weiß: Diese Mischwesen aus Kakerlake, Taube und Ratte werden bis zu 1,50m lang und suchen alle größeren Städte heim, insbesondere den Untergrund und alte Gebäude. Von der Ratte haben sie nur den langen, dünnen Schwanz, von der Taube die Flügel und von der Kakerlake den Panzer, die Greifklauen und die Verdauung. Kakertratten können sich von beinahe allem ernähren. Sie tauchen fast immer in Rudeln auf und scheinen eine Art kollektive Intelligenz zu entwickeln. Zynische Stimmen behaupten, die Kakertratten seien die heimichen Herrscher Atlantis'.
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PiHalbe — 4. September 2009 - 9:31Sehnsucht nach Kakertratten
Hi ihrs!
Wenn ich das lese bekomme ich enorme Sehnsucht nach Zamonien - schade das ich nicht dabei war!
Grüße aus Münster
Der Tolotifant