Zerreißprobe (Elfenasche)
PiHalbe — 27. November 2009 - 9:46

Wir erhalten ein Zeichen von den alten Göttern. Der Tag der Lobpreisung kommt und ein guter Teil der Gruppe übersteht ihn, die anderen werden rückfällig. Der Glaube an die Götter scheint geholfen zu haben. Letztlich erkennen wir einen unvermuteten Verbündeten.
Ein Bericht von Fresius.
Der Abend davor
Langsam treiben unsere Unterstützer auseinander, mit leeren Gesichtern. Es ist eine harte Niederlage für uns und selbst in mir schwindet ein wenig die Zuversicht, dass wir den Feiertag überstehen werden. Auch werde ich das Gefühl nicht los, dass wir einen Spion — wenn nicht gar Saboteur in der Gruppe haben. Alina und Tyford kümmern sich um unseren kleinen Tempel, verscharren die Opfergaben und richten ihn noch etwas her. Ich habe heute Nacht noch etwas zu tun.
Wiedermal lässt Tysja mich in ihrem Schankraum übernachten. Vor dem Schlafen stelle ich mich auf ein Erwachen in tiefster Nacht ein. Tatsächlich erwache ich und durchforste ihre Schreibstube. Tatsächlich! Da ist ein Brief in elfischer Schrift. Ich stecke ihn ein. Gerade rechtzeitig. Tysja erwacht und fragt von oben, was los sei. Mit einer fahlen Ausrede begebe ich mich wieder zur Ruh.
Am nächsten Tag bereitet Alina das abendliche Ritual vor. Sie geht ganz in ihrem Glauben auf. Derweil hört sich Tyford nach Leuten um, die Sina besser kennen. Später erfuhr ich, dass er sie in Pwylls Haus gesehen hatte, obwohl Pwyll eigentlich keine familiären oder romatischen Bindungen hat.
Ich versuche derweil mit etwas Schreibzeug die Entzifferung von Tysjas Brief anzugehen. Ich suche Lettern von vertrauten Schildern zusammen und ackere mich mühsam durch eine Übersetzung. Es geht um Bergbau und scheint von den Elfen geschrieben zu sein. Diese Schankmagd sollte ich im Auge behalten.
Am Abend halten wir erneut das Ritual ab — mit besonders gründlicher Waschung, etwas kleineren Gaben und einem Zweifeln auf dem Gesicht der meisten. Alina bittet um ein Zeichen, und tatsächlich: sie erstrahlt in einem übernatürlichen Glanz, Wind kommt auf und klappert an den Läden, später entdecken wir, dass die baufällige Hütte nicht mehr ganz so baufällig wirkt. Die Anwesenden — leider nur die gute Hälfte unserer Truppe — sind beeindruckt. Zuversichtlich und gestärkten Vertrauens begeben sie sich in ihre Häuser.
Während Tyford und Alina in unserem Tempel nach dem rechten schauen, mache ich mich wieder auf, den Spitzel zu entlarven. Ich sehe mich bei Tyford um und suche nach Schriftstücken oder dem sagenumwobenen Wundererz aus den Tiefen des Arnedkamms. Ich finde nur Meisterbriefe und anderen Kram. Tja, so langsam muss ich eingestehen, dass Tyford uns bislang nur geholfen hat. Auch das Schriftstück aus der Tempelruine scheint authentisch zu sein.
Ich suche Zeke auf, der beim Ritual nicht anwesend war. Ich stelle ihn zur Rede und er offenbart mir, dass er die Revolution nach wie vor unterstützt, aber der Glaube nicht Teil dessen ist. Womit er nicht Unrecht hat, aber die alten Götter können uns helfen und stärken: sowohl von außen als auch vor allem von innen heraus. Ich vermute, dass Zeke auch etwas beunruhigt ist, weil er seine Familie nicht in die Sache mit rein ziehen will. Ich kann ihn verstehen. Er ist der einzige im harten Kern der Truppe, der nicht alleinstehend ist. Als ich gehe teilt er mir mit, dass Alinas Bruder Tristan sie dringend wegen Denek (oder Xiruk?) sprechen wollte.
Der große Tag
Am nächsten Morgen treffen Alina, Tyford und ich uns am Toten Baum um vor dem Loblied davon zu wandern. In der Ferne hören wir es, doch es scheint für Alina und Tyford ganz nah. Sie müssen gegen die einlullende Wirkung ankämpfen, ihren Glauben und ihren Zorn bemühen um der Tücke der Elfen nicht anheim zu fallen. Für mich ist da nur ein fernes Raunen, eine gräulich strahlende Lüge.
Nach dem Loblied kehren wir zurück und verschaffen uns einen Überblick, wie es den anderen ergangen ist. Vom harten Kern sind noch alle dabei. Bei den gestern anwesenden sind nur zwei der Elfenlüge anheim gefallen, von denen die gestern nicht am Ritual teilgenommen haben ist nur noch einer bei der Sache.
Alina sucht ihren Bruder auf und spricht mit ihm. Er kann sich nicht mehr an sein Anliegen erinnern. Er scheint unter dem Einfluss der Elfen zu stehen. Alina bittet die Götter darum, Tristan von dem Einfluss zu befreien. Leider stehen die Götter ihr nicht bei und Tristan wird misstrauisch. Alina will sich heraus reden, doch Tristan wird wohl mit seinem guten Freund Denek darüber reden. Und wenn der Alinas merkwürdiges Gebaren an Pwyll weiter trägt …
Die Einwohner treffen sich gegen Abend dieses spirituellen Tages im Alten Torfhof. Die Schänke ist voll und man ist guter Dinge. Alina berichtet mir von Tristans Gebaren. Ohne zu zögern stapfe ich zum Haus seiner Familie und rede mit ihm. Energisch führe ich ihm die Lebenslüge der Menschen vor Augen, die glauben es ginge ihnen gut und sie würden gut behandelt, wobei sie doch nur unter dem Bann unserer Herrscher stehen. Mir scheint, ich habe Zweifel gesät und Tristan wird nachdenklich.
Ein unwahrscheinlicher Verbündeter
Unterdessen hat Tyford unseren Dorfvorsteher Pwyll bespitzelt. Dieser ist gerade von einer Reise zurück gekehrt. Später trifft auch er im Alten Torfhof ein.
Alina beschließt Pwyll nach der alten Jägershütte zu fragen. Sie möchte sie gerne übernehmen um nicht immer ihrem Bruder zur Last zu fallen. Pwyll willigt ein, aber er fordert 6 Tage Arbeit im Torf dafür — gerade in diesem schweren Zeiten.
Tyford möchte Pwyll auf den Zahn fühlen und herausfinden, wo dieser war. Er provoziert Pwyll, fragt warum dieser erst so spät käme und sich am geheiligten Lobestag nicht um seine Gemeinde sorgt. Pwyll weicht aus, verteidigt sich. Er dürfe am Lobestag seiner eigenen Art der Huldigung nachgehen und müsste sich nicht vor der Gemeinde rechtfertigen. Als Stimmen aus dem Schankraum laut werden, gesteht er endlich ein, den Tag für eine spirituelle Wanderung genutzt zu haben und schon seit dem gestrigen Abend fort gewesen zu sein. Er ist sichtlich verärgert und bittet Tyford unfreundlich, ihm zu folgen.
Draußen unterhalten sich die beiden. Alina und ich folgen unbemerkt. Pwyll fragt Tyford sichtlich verärgert, ob er es denn immer noch nicht verstehen würde. Auch Pwyll steht nicht mehr unter dem Bann der Elfen und nutzte den Tag um wie auch wir eine Wanderung zu unternehmen. Unser Auftreten sei für Ihn kaum zu übersehen gewesen und er hätte schnell erkannt, was läuft. Hoffen wir, dass der Elfenbann den Unwissenden unsere Aktivitäten verborgen hält.
Durch das Torffeuer haben wir ein großes Problem. Die Elfen werden bald anrücken, vielleicht wird jemand dafür büßen müssen. Zumindest aber werden sie viele Fragen stellen und nicht eher gehen als dass sie die Antwort erhalten haben. Pwyll ist immer noch schlecht gelaunt, doch ich gebe mich zu erkennen und wir vereinbaren ein Zusammenarbeiten. Ich hoffe nur, dass Pwyll und Tyford über ihren Zwist hinweg sehen können — für die Große Sache.
Pwyll will hier die Stellung halten und versuchen mit den Elfen klar zu kommen, während wir uns weiter auf die Suche begeben: nach Aufzeichnungen der Elfen über die toten Götter, nach Schwachstellen der Elfen und nach neuen Mitverschwörern.
Es gibt viel zu tun!
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Datum?
Drak — 27. November 2009 - 1:50Der Bericht ist schön zu lesen, aber irgendwie sieht das Datum seltsam aus.
17.11.?
Ich vermute, du musst in Veröffentlichungseinstellungen das Datum anpassen.