Ein paar ruhige Tage (Elfenasche)
PiHalbe — 8. January 2010 - 17:30
Wir müssen uns gegen die Elfen wappnen und beschließen, dass Tyford ein paar Speere fertigen soll. Tyfords alter Armeekumpan Tellurd in Kreuzwege sollte uns dafür eine große Hilfe sein. Doch viel Zeit zum ausruhen haben wir nicht, da das Dorf angegriffen wird. Und selbst Alinas Darbietung der Macht der alten Götter kann die Dorfbewohner nicht endgültig auf unsere Seite bringen. Harte Zeiten.
Ein Bericht von Tyford.
Kreuzweger Stahl
Wir beschlossen zunächst ein wenig still zu halten und die Sache mit dem Elfen vorüber ziehen zu lassen. Vielleicht würde es nicht so schlimm werden. Ich schluckte bitteren Geschmack, den der Waffenstillstand mit mit Pwyll hochgebracht hatte hinunter und ging zu Bett. Ab morgen würde ich anfangen, mich für ein paar Tage meiner Arbeit zu widmen und so den Torfstechern alle Unterstützung zu geben, die ich konnte. "Fang schon mal Schwerter und Dolche zu schmieden, wir werden sie wohl brauchten.", diese Worte Pwylls hallten in mir wieder und sie ließen mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen.
Am nächsten Morgen machte ich mich daran, meine Vorräte zu sichten und stellte fest, dass ich mehr Stahl und auch Stangen für Speere brauchte, wenn wir geeignete Waffen haben wollten. Glücklicherweise wollte Fresius sowieso nach Kreuzwege und so bat ich ihn, mir den Kram, den ich brauchte mitzubringen. Auf die Frage, wo er die Sachen kaufen könne, schickte ich ihn zu Tellurd, einem alten Freund von mir, den ich noch aus meiner zeit bei der Armee kannte. Fresius machte sich auf den Weg nach Kreuzwege, Alina begann ihre Arbeit im Moor und ich widmete mich dem Schmieden.
Nachdem Fresius in Kreuzwege angekommen war, machte er sich zunächst auf die Suche nach einem Schreiber, der ihm den Brief an Tysja vorlesen sollte. Auch wenn er einen Schreiber fand, sein Name ist Gerwin, war dieser doch nicht bereit ihm den Brief so ganz ohne Gegenleistung vorzulesen. Fresius machte sich zunächst daran, Tellurd zu finden. Es stellte sich als nicht sonderlich schwer heraus, da Tellurd für gewöhnlich in der ersten Kneipe am Platz abends einzukehren pflegte. Fresius schloss den Handel in meinem Auftrag ab und so bekam ich, was ich damals für nötig hielt, Stahl und Speerschäfte. Aber zu welchem Preis? Zumindest für die nächste Zeit hatte ich meine verfügbaren Mittel ausgeschöpft.
Fresius wollte sich nicht mit einem ungelesen Brief auf den Rückweg machen und da er mein Geld bei Tellurd hatte lassen müssen. Man kann über ihn sagen, was man will, aber hartnäckig ist er. Er besann sich seiner Fertigkeiten und versuchte sich als Gerber. Leider waren seine Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt, so dass er doch mit einem ungelesenen Brief zurück kam. Wenn er enttäuscht war, merkte man es ihn nicht an. Ich war zunächst glücklich mein Material zu haben, dann kam mir eine weitere Idee.
In der Nacht, als das ganze Dorf schlief, schlich ich mich ins Moor und besorgte mir etwas von dem magischen Torf, um damit ein wenig zu experimentieren. Gesagt getan, am nächsten Abend befeuerte ich meine Esse mit dem magischen Torf. ich hatte Glück, er war von der richtigen Stelle genommen und brannte in seinem gespenstisch grünlichen Feuer. In dieser Nacht schmiedete ich ein Messer in diesem Feuer, ob es besondere Qualitäten hatte wusste ich damals noch nicht.
Riesenwölfe und göttliche Macht
Am Abend dieses Tages trafen wir uns, um ein weiteres Mal die Götter anzurufen und auch um weiter zu überlegen, wie wir weiter vorgehen würden. Nachdem wir uns entschieden hatten, den Widerstand und die Gebetstreffen von einander zu trennen, beteten wir mit den verbliebenen Gläubigen. Nach ein wenig Smalltalk löste sich die Versammlung auf und wir drei blieben noch ein paar Minuten zurück. Kurze Zeit später hörten wir ein gespenstisches, widernatürliches Heulen. Erst aus weiter Ferne, aber dann schnell näher kommend. Irgendetwas bewegte sich sehr schnell auf uns zu und dem Klang nach, war es nichts Gutes.
Fresius war der erste, der seinen Speer griff und dann nach draußen jagte. Alina griff sich ihren bogen und wir liefen hinter Fresius her. Alinas Hütte liegt ein Stück im Wald und wir hasteten so schnell wir konnten durch den Wald. Glücklicherweise stolperte niemand und wir waren schnell auf den Feldwegen im Westen des Dorfes. Wieder klang das Heulen, laut, nah und grausig. Wir waren nahe an dem Ort, wo sich das Tier befinden musste. Alinas Bruder, Tristan hatte seine Hof hier draußen und wir entschieden uns dort hin zu laufen. Es stellte sich heraus, dass es eine gute Entscheidung war. Als wir den Hof erreichten sahen wir Tristan mit einer Fackel in dre Hand einem riesigen, wohl ochsengroßen Wolf mit tiefschwarzem Fell gegenüberstehen. Das Tier schien wie von Sinnen, als wenn Schmerz oder Wahnsinn es getrieben hätten. Lechzend und geifernd stand er Tristan gegenüber, der versuchte seinen kleinen Sohn vordem Monster zu schützen. Fresius und ich stellten sich neben Tristan und gaben diesem die Gelegenheit, sich und seinen Sohn in Sicherheit zu bringen. Kurze Zeit später waren wir in einen Kampf mit dem Wolf verwickelt. Alina hatte sich am Rand des Hofes in Stellung gebracht und bereitete sich vor, mit dem Bogen in den Kampf einzugreifen. Bevor sie dazu eine Chance hatte, riss die Bestie Fresius ein tiefe Wunde in die Schulter und auch wenn wir einige Treffer landeten, schien es nicht so, als ob es die Bestie beeindrucken würde. Auch ich blieb nicht verschont, auch wenn ich im Vergleich zu Fresius glimpflich davon kam und nur einen oberflächlichen Schnitt an der Seite zu verzeichnen hatte. Bevor der Wolfgenug Zeit hatte, aus den uns zugefügten Wunden Kapital zu schlagen, traf ihn ein Pfeil von Alina hinter der Schulter ins Herz und tötete ihn auf der Stelle.
Als die Bestie zusammengebrochen war und wir wieder zu Atem gekommen waren, bemerkten wir, dass mittlerweile wenigstens das halbe Dorf eingetroffen war. Wir kümmerten uns zunächst um Fresius Wunden und stellten sicher, dass Tristan und seinem Sohn nichts außer einem großen Schreck widerfahren war. Eine genauere Untersuchung von Fresius Schulter ergab, dass der Schaden nicht so ohne weiteres heilen würde. Alina sah sich die Wunde an und entschiede sich, die Götter um Hilfe anzurufen. Ihr Gebet wurde erhört, Fresius Schulter wuchst vor unser aller Augen zusammen und blieb nicht einmal eine Narbe zurück. Alinas Hände strahlten in dem gleichen, himmlischen, diffusen Licht, wie wir es schon in der Hütte gesehen hatten. Ein Raunen ging durch die Menge und Alina ergriff die günstige Gelegenheit, um den Versammelten zu erzählen, wer diese wunderbare Heilung bewirkt hatte.
Ich weiß bis heute nicht, was mit den Dorfbewohnern an diesem Abend los gewesen ist. Trotz des Wunders und Alinas Predigt, hegten sie nach wie vor Zweifel und standen allem eher ablehnend gegenüber. Es war eine komische Stimmung, da auf Tristans Hof nach dem Alina verstummte und die Leute eher zur Seite schauten und sich am Kopf kratzten.
Als sich die Menge ein wenig verlaufen hatte und wir Tristan und seine Familie ins Bett gebracht hatten, machten Fresius und ich noch daran, den Wolf ein Stück in den Wald zu schleppen. Ich testete noch meine vermeintliche Elfenstahl-Klinge, aber nichts besonderes passierte. Als wir einen Platz ein wenig Abseits gefunden hatten, versuchte Fresius sich daran, dem Wolf das Fell abzuziehen. Leider war dieses Unterfangen nicht von Erfolg gekrönt und so machten wir uns daran, einen Scheiterhaufen zu bauen und verbrannten den Wolf anschließend.
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