Zamonische Erlebnisse XV: Alles eine Frage der Erbfolge
PiHalbe — 25. April 2009 - 8:24

Hier drin ist wenig los. Das mächtige Schloss ist sicher auf 200 Mann ausgelegt, aber laut Wächter gibt es nur ein Dutzend Bewohner. Wegen der hereinbrechenden Nacht seien auch schon alle außer ihm zur Nacht gebettet, so dass er ihnen ein Zimmer anbietet auf dass sie morgen mit Seron sprechen mögen. Die Helden fühlen sich abgefertigt und ihnen ist die Situation nicht geheuer. Gompfo verfolgt die Wache und belauscht die Planung eines Attentats. Womöglich auf unsere wackeren Retter!?
Die Helden beschließen, zu handeln. Wilhelm und Cuador machen sich auf den Weg, das Schloss zu erkunden, während Yamid und Gompfo sich die Verschwörer vornehmen wollen. Doch die sind gar nicht mehr da! Statt dessen ein Schlafgemach mit einem einzelnen Buch im Regal. Gompfo läuft schon das Wasser im Munde zusammen, doch es handelt sich um eine Fälschung. Die einzige Wirkung ist, dass sich eine Geheimtür öffnet, wenn man es drückt. Schon dringen die beiden Freunde in die Geheimgänge des Schlosses ein, in denen ferne Schritte und bald auch mehr zu hören sind.
Wilhelm und Cuador sind unterdessen durch Leere Gänge und schmale Wendeltreppen in den niedrigen Keller gelangt, in dem jedoch kein Korn zu finden ist. Statt dessen nimmt ihnen schwerer Weingeruch fast die Sinne. Doch da ist noch ein anderer Geruch in der Luft. Er wird verströmt von dem Kjamattoras in Unterwäsche, der unbequem in einer Ecke liegt und offensichtlich schon ein paar Tage tot ist. Der große Ringfinger wurde ihm abgetrennt. Er liegt halb auf einem Hebel, der einen Geheimgang in einem zerstörten Fass öffnet.
Nach einigem Umherirren und Stimmenjagen im Gangsystem, treffen die beiden Grüppchen auf einander und streifen gemeinsam wahllos durch die Gänge. Sie hören einen Schrei! Schritte. Stimmengewirr. Dann treten sie aus einer Türe heraus und hinein in das großbäuerliche Schlafgemach. Der Herrscher liegt tot im Bett, den fetten Ring als Zeichen seiner Würde noch immer am Finger. Die Gruppe der Burgbewohner macht sogleich die Helden als Attentäter aus und beginnt damit, in aller Eile einen Mob mit Mistgabeln und Fackeln zu bilden, während die Helden zur Ablenkung den Betthimmel mit einer gelupften Fackel in Brand setzen. Dann geht es durch die Geheimgänge, irgendwohin.
Sie kommen in einer langen Halle heraus, an deren Seiten sich die Gemälde der jeweiligen Großbauern finden. Seron LXXXIX, Seron XC, Seron XCI, … Dabei fällt auf, dass die Todesdaten bisweilen Monate, aber auch bis hinunter zu einem oder zwei Tage auseinander liegen. Auch der Herr aus dem Keller ist zu sehen, auf dem vorletzten Bild. Mit Todestag vorvorgestern. Am Ende der Halle findet sich eine Statue von Seron I, der um den Hals ein Amulett trägt, in dem ein winziges Korn zu sehen ist. Auch auf seinem Portrait wird es gezeigt, in Blattgold abgebildet.
Nun müssen die Helden aber erstmal raus und wollen Oronkel, den letzten Yeti-Ritter, herein lassen, um noch mehr Verwirrung zu stiften. Immerhin scheint der Mob das Feuer schon wieder unter Kontrolle zu haben. Als sie die Halle verlassen, gelangen sie in einen abgelegenen Teil des Hofes, der 234 Grabhügel und Gruften beherbergt. Sogleich machen sie sich auf die Suche nach der Nummer 1, die sie auch ausfindig machen und mit Yamids Kenntnissen aufbrechen. Es geht tief hinab in eine kleine Grabkammer. In einem Sarg aus Stroh liegt ein alter, eingefallener Kjamattoras-Körper, der in seinen toten Händen das Amulett festkrallt.
Nun muss es schnell gehen, von draußen ist schon der Mob zu hören. Mit Biegen lassen sich die Finger nicht öffnen. Auch die Trompaune von Ocherij kann ihre wahre Macht nicht entfalten, so ungeübt, wie Cuador und WIlhelm darauf spielen. Nur ein Stück vermag sie die Finger auseinander zu biegen. Letztlich ist es dann die brutale Gewalt, die an den leicht geöffneten Fingern ansetzt, mit der die Helden das Amulett mit dem letzten Korn Goldroggen ans sich bringen können.
Schon kommt auch der Wächter, der die improvisierten Fallen der Helden umgeht und die Fremdlinge zur Rede stellen will. Doch da hat Wilhelm ihm schon den Degen ins Bein gestoßen und der Wächter beginnt, sich in in einen Selbling zu verwandeln. Um die Verwandlung zu stoppen, lesen sie ihm aus Das Sinn vor, und so kämpfen kurzzeitig Einfalt und Inspiration gegen einander. Lange genug, um zu erfahren, dass hier regelmäßig der Großbauer des Nachts ermordet wird und am nächsten Tag ein neuer gekürt wird. Da die Bewohner so schnell wegsterben, muss auch regelmäßig Nachschub von außerhalb besorgt werden. Dann fällt er dem Selblingtum anheim und die Helden machen sich auf und davon. Sie lassen das große Tor herunter und bereiten Oronkel somit den Weg, der auf seinem Alligatingo mit gesetzter Glaslanze und Kriegsgebrüll in das Schloss einfällt und die blutige Linie der Serons ein- für allemal zu beenden.
Nun nichts wie zurück zur Gandalfiere (die wegen erlischen der Dunkelheit stehen gelassen werden musste) und im Schutze der Dunkelheit vorsichtig und in Bodennähe auf zu Nachtigallers Labor! Nun gilt es, als letztes das Tal der grübelnden Eier zu finden.
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