Pandemie
PiHalbe — 14. March 2009 - 11:37

Pegasus Spiele legen mit ihrer Brettspielsektion tüchtig zu. Auf der Spiel 2008 bot ihr Stand neben Munchkin noch zwei Hauptattraktionen: Die Sterne stehen richtig und Pandemie. Um Pandemie habe ich mich zunächst nicht gekümmert, erst als ich sah, dass es das höchstplatzierte kooperative Brettspiel auf BoardGameGeek ist. Da ich schon länger mal etwas kooperatives ausprobieren wollte, habe ich bei buch.de zugeschlagen.
Bei Pandemie känmpfen 1 bis 4 Spieler als Spezialisten-Team gemeinsam gegen 4 globale Seuchen. Die Spieler sind reihum an der Reihe und können Aktionen wie forschen, bewegen und heilen durchführen. Jeder Spieler verkörpert eine besondere Rolle, die ihn in einer bestimmten Aktion besser macht, als die anderen. Entsprechend muss die Gruppe sich taktisch abstimmen um die Stärken optimal nutzen zu können. Nach jedem Spielerzug breitet sich die Seuche weiter aus; manchmal kommt es sogar zu neuen Epidemien, die das Spiel schneller und gefährlicher machen. Um Seuchen auszulöschen, können die Spieler Kuren erforschen - haben sie alle 4 entdeckt, so haben sie das Spiel gewonnen. Breiten sich hingegen die Seuchen zu stark aus oder ist die Gruppe zu langsam, so haben sie verloren.
An manchen Stellen wurde bemängelt, dass ein Alpha-Spieler alle Entscheidungen allein fällen könnte. Das haben wir in unserern Runden nicht festgestellt, obwohl wir mit offener Hand spielen.
Das Spiel ist sehr schnell. Die Regeln sind eingängig, es ist in 5 Minuten neuen Spielern erklärt und in etwa der gleichen Zeit aufgebaut. Die Spannung baut eigentlich nie ab. Ein Spielerzug dauert nicht länger als 2 Minuten und währenddessen wird oft viel gemeinsam geplant. Insgesamt kommt man auf 20 bis 50 Minuten Spielzeit pro Spiel. Gerade das war ein Kaufargument für mich, der ich so unter der langen Spielzeit und dem trägen Verlauf von - dem ansonsten sehr unterhaltsamen - Descent leide. Durch die verschiedenen Rollen und den regulierbaren Schwierigkeitsgrad sollte Pandemie auch einen hohen Wiederspielwert besitzen.
Das Spiel ist kniffelig. Wenn man 5 oder 6 Epidemiekarten ins Spiel mischt - wodurch die Schwierigkeit reguliert werden kann - kann das Spiel sehr anspruchsvoll werden. Natürlich ist hier auch viel Glück im Spiel, welche Städte in welcher Reihenfolge infiziert werden. Leider sind die Charaktere (soweit ich weiß) nicht ganz ausgeglichen. Der Arzt scheint schon alleine sehr stark zu sein und Forscher und Wissenschaftler sind ein super Team. Dagegen ist der Dispatcher nur in größeren Gruppen sinnvoll (mindestens 3 Spieler). Allerdings macht die Anzahl der Epidemiekarten einen wesentlich größeren Unterschied.
Die Komponenten des Spiels sind von guter Qualität. Holzklötze in vier Farben repräsentieren die Seuchen (die mechanisch gleich sind und nicht näher benannt werden), jede Rolle besitzt einen farbigen Spielstein. Die Karten machen einen guten Eindruck und lassen sich gut mischen. Klassische Eurogame-Qualität (obwohl das Spiel aus den USA kommt). Einziges Manko war, dass das Inlay des Kartons bei mir etwas verbogen war, was aber am Versand gelegen haben könnte.
Alles in allem hatten wir bisher viel Spaß an Pandemie und werden es wohl noch oft spielen. Es lässt sich wunderbar auch zu zweit spielen und macht auch meiner Freundin viel Spaß, da man nicht gegen einander antritt. Es bietet eine Herausforderung für die ganze Gruppe und ist schön schnell und eingängig. Wer Pandemie schon ausgespielt hat, wird sich freuen, dass für dieses Jahr eine Erweiterung angekündigt ist. So macht man das.
Bilder: BoardGameGeek
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