PiCast Frage - 02 - Welche Systeme sollte man kennen?
PiHalbe — 22. October 2012 - 18:03

Hier kommt mal wieder eine Frage durch den PiCast. Und zwar hatte ich ja schon darüber gesprochen, wie man neue Systeme findet und kennen lernt. Da dachte ich mir, wäre es nett, eine weitere, kleine Quelle zu basteln und im PiCast einige interessante und bedeutende Systeme zu sammeln. Das kann ich aber nicht alleine.
Schickt mir also als Text oder Sprache Eure Meinung, welche Systeme und warum man kennen sollte. Was macht sie besonders? Was ist ihre Bedeutung für die Rollenspiellandschaft? Warum sind sie so toll zu spielen?
Eure Beiträge könnt Ihr bis zum 30. November 2012 an mich schicken. Die zusammen gefassten Anworten gibt es dann in Bälde hier beim PiCast.
Danke für Eure Teilnahme!
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- Artist: PiHalbe
- Title: Welche Systeme sollte man kennen?
- Album: PiCast Frage
- Track: 2
- Genre: Podcast
- Year: 2012
- Length: 3:47 minutes (2.63 MB)
- Format: MP3 Stereo 44kHz 96Kbps (CBR)
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Ich habe kürzlich Legend
Jan — 23. October 2012 - 7:37Ich habe kürzlich Legend gespielt und finde, das sollte man mal gespielt haben. Gerade, wenn man eher von Systemen wie DSA oder D&D kommt. Es hat ein deutlich detailierteres Kampfsystem, ohne, dass es dabei übermäßig langwierig zu spielen ist. Außerdem hat es eine sehr interessante Mechanik um Mannöver einzuführen, die taktische Tiefe geben und den Spielern Entscheidungen ermöglichen. Wird von Moongose Publishing vertrieben und ist auf Grund des Namens etwas blöd zu googlen ;) Dahier hier noch ein Link zu weiteren Links (in den Kommentaren): http://greifenklaue.wordpress.com/2012/07/28/5177/
Eine schöne Idee für ein klassisches Fantasysetting fand ich bei 13th Age. Dort gibt es keine Götte sondern Icons, zu denen die SCs in Verbindung stehen. Da es aber afaik noch nicht fertig ist, zählt das nur als halbes "muss man spielen".
Ansonsten fehlt es mir ehrlich gesagt ziemlich an solchen Systemen. Ich bin ja kein allzu großer Fan von diese leichtgewichtigen meist erzählartigen Regeln. Da gibt es viel neues, aber bei komplexen Regeln mit taktischer Tiefe und dergleichen tut sich eher wenig, wie mir scheint. Wäre schön, wenn da mal wieder Innovatives gibt. Dasselbe gilt für Fantasysettins. Neben 13th Age habe ich lange nichts mehr gesehen, was mich diesbezüglich wirklich vom Hocker reißt. Ist alles doch zu gleich.
Alles nicht so einfach...
André (not verified) — 23. October 2012 - 21:32Mir fallen natürlich auch einige Systeme ein, die ich für "kennenswert" halte, aber ich versuche mich stattdessen an der Dekonstruktion der Frage. In die kann man nämlich eine ganze Menge sehr unterschiedlicher Annahmen hineinstecken. Deren Umrisse versuche ich im Folgenden mit einigen teils polemischen Fragen zu skizzieren.
Welche Systeme sollte man kennen?
"Systeme"
Ganze Systeme, mit allen Ergänzungsbänden in allen Editionen? Oder doch nur bestimmte Spielmechaniken? Das interessante Setting? Die Atmosphäre? Die besonders geniale Kampagne? Das grundlegende Quellenbuch zum irgendeinem Thema? Ein unbearbeitetes Genre? Die einzige spielbare Genreumsetzung? Der Spielstil? Postmoderner Mindfuck?
"sollte"
Wofür? Um ein vollwertiger Rollenspieler zu sein? Um mitreden zu können? Um im Leben nichts zu verpassen? Um an interessante, passende oder herausfordernde Mitspieler zu geraten? Um von den Besten stehlen zu können, wenn man sein eigenes System bastelt?
"man"
Wer? Alle Rollenspieler, die jemals gelebt haben? Rollenspieler mit deftigem oder erlesenem Geschmack? Mit viel oder wenig Zeit? Mit historischem Interesse? Spieler, die nur ein System wollen, das Beste!? Gamisten? Narrativisten? Simulationisten? Spieler, die nur Tisch-, Live- oder Online-Rollenspielrunden betreiben? Scifi-hassende Fantasy-Liebhaber mit Horrorszenariotoleranz? Steampunkfreunde mit Gaslicht-Fetisch? Mit-oder-ohne-Superhelden-Military-Campaigner?
"kennen"
20 Jahre Erfahrung? Mal geleitet? Mal gespielt? Mal ausprobiert? Mal durchgelesen? Mal in einem Podcast davon gehört? Intime Kenntnis oder oberflächliche Bekanntschaft?
Ich hoffe, es ist mir gelungen, die Dimensionen dieser Frage ein wenig auszuleuchten. Welche Antworten man findet, hängt sehr davon ab, was die implizite Bedeutung ist, die man den Worten verleiht. Möglich das es einige allgemeingültige Deutungen gibt. Vielleicht geht es bei der Frage nach Systemen, die man kennen sollte, auch darum seinen Horizont zu erweitern. Aber wird jemand der vorallem verschiedene Mechaniken studieren will nicht notwendigerweise immer andere Antworten auf die Frage geben, als jemand, der ein geeignetes System für die Kampagne der nächsten zehn Jahre aussucht?
Ja
PiHalbe — 24. October 2012 - 8:15Viel mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen.
Natürlich ist das eine Frage mit viel Spielraum. Meine Hoffnung war, interessante Systeme (seien es ganze Spiele oder auch nur Auszüge) aus den verschiedentlichsten Richtungen zu sammeln, die Leute als besonders ansehen. Weil die Frage so unspezifisch ist, ist es auch wichtig, dass eine gute "Begründung" dafür gegeben wird, damit die Hörer und ich das einordnen können.
Das "sollte" steht darin, um die Hörer direkt anzusprechen: "Das musst Du einfach kennen!" Ich bin kein Fan des Wortes "müssen", daher nehme ich lieber "sollen". Mit einem Anspruch der Art "wer das nicht kennt, ist doof" wollte ich da eigentlich nicht ran gehen.
Das beträfe mich ja selber …
Ich sehe schon, ich habe da in ein Hornissennest getreten …
Vielleicht bekommen wir ja trotzdem eine schöne Sammlung.
Ich fand die Frage gerade
Lichtbringer — 24. October 2012 - 16:39Ich fand die Frage gerade deshalb so interessant, weil sie so viel Spielraum lässt. Daher ist meine Tonbotschaft auch so lang geworden. (Ist die eigentlich angekommen? Bei großen Anhängen gibt es da manchmal Probleme.)
Kurze Entwarnung :)
André (not verified) — 24. October 2012 - 22:17Die Idee einer Sammlung wollte ich durchaus nicht in Frage stellen. Vielmehr soll mein Aufgliederung Anlass zur Reflexion bieten, wieviel Allgemeingültigkeit in dieser Frage bestehen kann. Und idealerweise fließen einige meiner Anregungen in die Begründung, was für ein bestimmtes System spricht, mit ein.
Ich kann das aktuell nicht
Drak — 31. October 2012 - 22:58Ich kann das aktuell nicht einsprechen, daher will ich hier einfach kurz schreiben, welche Spiele ich als die wichtigsten Einflüsse für mich sehe. Ich denke, jeder Rollenspieler sollte sie mindestens einmal mit einer guten SL gespielt haben:
Hier ist jetzt kein Science-Fiction Spiel, weil ich Science-Fiction früher immer mit Gurps gespielt habe und inzwischen nur noch 1w6 dafür nutze. Ich kenne einfach kein gutes, veröffentlichtes, dediziertes Science-Fiction-System. Sehr innovative Spiele, die ich nur gelesen habe, lasse ich ebenfalls raus. Technophob lasse ich auch raus. Ich finde es zwar toll, aber es ist kein essenzielles Wissen.
Paranoia ist nicht drin, auch wenn mich das in nur 3 Runden stärker geprägt hat als viele andere. Vielleicht sollte das rein.
FATE auch nicht, weil ich das nur ein paarmal gespielt habe und die Möglichkeiten wirklich nicht überblicke. Was ich als seinen großen Manko sehe: Es nimmt eine sehr einfache Mechanik und macht die irgendwie unglaublich komplex. Daher sehe ich das nicht als essenziell an.
Um zu wissen wo die typischen
JensN (not verified) — 6. December 2012 - 18:27Um zu wissen wo die typischen Elf,Zwerg,Ork-Rollenspiele herkommen, fände ich es ganz gut die Red Box von DnD zu kennen. Gerade für DnD-Spieler fände ich das interessant.
Auch schön ist es verschiedene Würfelsysteme zu kennen, die wichtigsten sind so typische Systeme bei denen man mit einem Würfel ein Wert erreichen muss und Poolsysteme.
Mir haben Indie-Spiele viel gebracht.
Allgemein finde ich es aber viel wichtiger unterschiedliche Spielstile kennen zu lernen, die ja nicht nur an Systeme geknüpft sind. Neue Leute kennen zu lernen und neue Eindrücke bekommen, das fehlt mir als langjährigem Hobbyisten etwas, da ich vieles einfach schon kenne.
Um mit Rollenspiel, welchem auch immer, viel Spaß zu haben muss man freilich nur das Spiel kennen das man gerne spielt.
Gut ist es auch zu wissen, welche Systeme man nicht mag. Dazu muss man die auch in gewisser Weise kennen.