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Ich ging also über die Spielemesse. Es gab viele Neuheiten, eine davon Opus Anima. Vor dem Sighpress-Stand, war ein Mensch mit Melone und Jackett. Da ich von Opus Anima bisher nur vage gehört hatte, steuerte ich auf ihn zu. "Habt ihr sonst noch Fragen zum Spiel?"

"Ja, warum sollte ich Opus Anima unbedingt spielen?"

Verblüffung, eine kurze Pause. Diese Frage kam völlig überraschend. Dabei ist es die natürlichste Frage der Welt, wenn man sich ein neues System ansieht und überlegt, es auszuprobieren.

Man kann diese Frage auch anders stellen:

• "Was ist so unglaublich cool an Deinem Rollenspiel?"
• "Was werden wir in Deinem neuen Spiel tun?"
• "Was macht Dein Spiel aus?"

Seit ich mit dem Studium begonnen habe, ist es um die Rollenspielzeit immer knapper geworden, daher will ich natürlich vorher wissen, worauf ich mich einlasse. Ich will meine Zeit ja nicht mit Spielen verschwenden, die mir nicht gefallen.

Zurück zum Mann mit Hut. Nach kurzer Bedenkzeit fing er an zu berichten. Mit leuchtenden Augen erzählte er von diesem und jenem, die ganzen Optionen, die sich bieten, wie die Welt aufgebaut ist, was ungewöhnlich ist. Ich bekam einen groben Eindruck über Aspekte des Spiels, nicht jedoch darüber, wie ich mir das eigentliche Spielen vorzustellen habe.

Er hat sich wirklich Mühe gegeben und die Aspekte haben gereicht, mich dazu zu bewegen, Opus Anima - so die Zeit es zulässt - einmal auszuprobieren.

Dennoch: eine handvoll knackiger Sätze, warum ein Spiel gut ist und ich es ausprobieren muss, sollte sich jeder Spieleentwickler parat legen. Denn mit diesen Sätzen kann man viel schneller und effektiver die Leute für ihr Spiel interessieren. Solche Aufreißer sind dazu meist die Grundprinzipien, die hinter einem Spiel stecken. Die sollte man als Entwickler ohnehin kennen.

Private Eye war da etws aufschlussreicher: "Das Spiel ist cool, weil man im historischen London des viktorianischen Zeitalters Gaslicht-Morde aufklärt." Bingo! So spricht man Leute an.