Zamonische Bücher: Das Sinn
PiHalbe — 8. April 2009 - 10:50

Natürlich konnte Gompfo der Versuchung, Das Sinn zu lesen, nicht widerstehen. Und so erging es ihm.
Erscheinungsbild
In der ranzigen, übel riechenden Ledertasche aus den Katakomben Buchhaims findet sich eine labbrige Ledermappe ohne Aufschrift. Darin liegen lose Blätter unterschiedlichster Größen, vage in Ordnung gebracht und mit ein paar Bändern in die Form der Mappe gepresst. Die Blätter bestehen aus verschiedentlichen Materialien: Papier, Leinen, Cellifiht, Grösum und Papyrulat. Sie sind mit verschiedentlichen Tinten beschrieben: Octofarb, Blut, Sylle, Asche und sogar Gargyllener Bollogschädel (nicht lecken!). Die Buchstaben selbst sind den diversen Zamonischen Alphabeten entliehen: Nattiftoffisch Standard, Blutschinker Krachstaben, philophysische Symbolontik und Fernheimer Unzeichen. Man sieht deutlich, dass der Autor unter größter Erregung stand, als er diese Seiten zu Papier brachte: Angst, Euphorie, Bestimmtheit, Wahnsinn, Zorn, Katatonie, Evilax und Hilflosigkeit.
Wirkung
Schon beim aufblättern der ersten Seiten, trifft einen die Erleuchtung. Die Wirkung ist so phänomenal, dass einem fast der Atem ausbleibt. Ein leichter Sinthgeruch kräuselt sich durch die Nase in die hinteren Hirnwindungen. Dann beginnen die Buchstaben zu tanzen, sie kreisen, drehen sich und springen Dir ins Gesicht. Sie tragen Dein Gehirn durch die Nase und die Ohren hinaus in die weite Welt, auf eine Reise ohne Dra. Ohne Feuer beginnen die Ghasen zu galoppieren und schwendern likke Zamen ompf die Kage. Schworgel! Ungezirpst tillen schwese Aduns krumm die Polte. Reg! Flob! Wolze Deine Zulippe! Von Glinsen über Worke, nichts rag Bierglinschs Zopbophysise meloquer.
Du kannst nicht mehr, Du erträgst es nicht mehr. Diese Klarheit, dieses Sinn. Es macht Dich krank, Dein Kopf will explodieren. Du hast nur noch einen Gedanken. Er muss raus. Jetzt!
JA! JAAAAAA! Verdammtnochmal JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!
Nachdem Du Dir eine Stunde lang die Begeisterung aus dem Leib geschriehen hast, Deinen Freunden bibbernd zu Füßen lagst, auf den Boden der automagischen Gandalfiere eingedroschen hast und chromolinthenes Feuer durch Deinen Körper jagte, stürzt Du völlig verausgabt in Dich zusammen und blickst wimmernd auf die letzte Seite. Dort steht es dann:
Pralit esum Quoquam liftu vegit.
Genau. Ja. Du blätterst um.
Auf der allerletzten Seite steht:
Mein größter Fehler.
- PiHalbe's blog
- Login to post comments
- 5405 reads