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Letzte Woche war Universalis dran, im Wöchentlichen EinzelKnaller bespielt zu werden. Es war nicht unsere erste Universalis-Runde - schon vier mal hatten wir vorher das Vergnügen. Allerdings haben wir diesmal unter der Voraussetzung gespielt, die Geschichte an einem Abend zu beenden, was uns von Anfang an ziemlich in Zugzwang brachte.

Wer Universalis nicht kennt, liest vielleicht am besten den Wiki-Artikel dazu, um das folgende verstehen zu können.

Wir haben gegen 20.00 Uhr angefangen und bis 0.30 Uhr die Geschichte mit vier Szenen aufgelöst. Die Geschichte war erwartungsgemäß flach; Universalis hat uns eigentlich immer mehr durch die coolen Settings, die spontan entstehen begeistert, als durch eine aufregende Geschichte. Allerdings arbeiten wir gerade Regelmodule aus, die uns bei der Immersion und Erschaffung einer aufregenden Geschichte helfen können.

Um einen Eindruck von der Runde zu vermitteln, gebe ich hier einfach mal ungefiltert die Tenets - festgelegte Fakten vor Beginn des Spiels - in Reihenfolge wieder. Irrelevante Tenets sind in kursiv markiert.

• Jemand kehrt zurück
• ... von den Toten
• Götter
• ... gute & böse
• Himmel, Hölle und Vorhölle
• Spielt in der nahen Zukunft
• Verborgene Orte
• Menschheit ist versklavt
• Rebellen
• Fünf Seelen zu Unrecht in der Vorhölle
• Paladine besitzen Schallhämmer
• Paladine arbeiten für die Herrscher
• Nach dem 3. Weltkrieg
• Mutationen
• Götter wurden von Menschen erschaffen
• Vorhölle ist verlassen
• Paladine wollen Mutanten auslöschen
• Eden liegt als Insel im Pazifik
• Rebellenstützpunkte im Untergrund
• Engel und Dämonen
• Götter werden gestürzt
• Währung = €uro
• Seelen aus der Vorhölle wollen in den Himmel
• Götter = KIs
• KI dreht durch
• Götter haben macht über verborgene Orte, können sie aber nicht betreten
• Paladine erkennen ihre Fehler
• es gibt virtuelle Orte

Ich finde, an dieser Liste sieht man sehr schön, wie das Setting von einigen vagen Ideen zu etwas recht konkretem ausreift und wie bereits gekaufte Fakten später neu interpretiert werden (die Spieler hatten jederzeit die Möglichkeit mit einer Challenge zu protestieren).

Das Setting hat uns sehr gut gefallen und war aufregend anders. Das die Geschichte dazu etwas mau ausgefallen ist, lag wohl vor allem an unserer knappen Zeit. Um die Geschichte auflösen zu können, mussten wir Faktum an Faktum klatschen und hatten nicht viel Zeit zum Ausspielen der Charaktere. Auch hatten wir unsere Bedenkzeit unterschätzt, die wir brauchen um passende Fakten einzuführen. Hier hätten wir uns öfter den Fokus kaufen sollen, während andere nachdenken.

Alles in allem spiele ich Universalis immer wieder gerne. Es hat etwas trashiges, aber ich finde es hochinspirierend, wie es die Spieler dazu ermutigt, ihre eigenen Vorstellungen mutig mit den Fakten der anderen zu verheiraten. Bei der Erschaffung eines Settings, hat uns Universalis noch nie im Stich gelassen. Derzeit bastele ich auch an Regelmodulen, die Universalis zu einer Reinform von Dawn of Worlds (über das Irian berichtete) umfunktionieren. Und ich werde sicher das eine oder andere Element aus unseren Tenets in Zukunft für einen EinzelKnaller wieder aufgreifen.

Ein pseudo-Rollenspiel ohne Grenzen. Wenn Ihr die Gelegenheit habt, probiert Universalis mal aus!