Meine FeenCon und John Sinclair
PiHalbe — 12. July 2009 - 10:31

Am Samstag war ich für ein paar Stunden auf der FeenCon. Hier kommt eine Handvoll Gedanken dazu:
- Es schien keinen Spielrundenmangel zu geben, die Aushänge waren gut organisiert und übersichtlich.
- Leider gab es überhaupt keine Indies, zumindest konnte ich keine ausmachen. Auch eine Indie-Insel war nicht zu finden. Wo seid Ihr alle hin? Oder war mit Inspectors eigentlich Inspectres gemeint?
- Die FeenCon war eine halbe Messe. Es gab sehr viele Händlerstände, Demo-Runden usw. Zum Glück ging das nicht zu Lasten der Spielrunden — es waren immer irgendwo Tische frei.
- Es waren viele Blogger-Kollegen da. Leider habe ich sie außer Christoph (ChaosAmSpieltisch) nicht erkannt. Wir bräuchten mal ein T-Shirt von rsp-blogs.de oder so. Fänd ich lustig.
Vor Ort habe ich auch endlich mal die Chance wahrgenommen, Arkham Horror testzuspielen. Leider fand ich das Spiel sehr langatmig, unnötig kompliziert und nicht im mindesten horror. Kurz: ich habe mich gelangweilt. Echt schade, aber immerhin hat das Testspiel viel Zeit und Geld gespart.
Als weitere größere Runde bin ich zu einer Rollenspielrunde gekommen: John Sinclair Betatest. Ich bin eher spontan hereingeschlittert. Wir waren eine Gruppe von 4 Sinclair-Kennern, die sich schnell in ihre Rollen einfanden. Geleitet hat der Herr der Regeln (dessen Namen ich nicht kenne); die Hintergrundtexte werden von Christian Günther verfasst.
Die Charaktereerschaffung war sehr schnell; innerhalb von etwas mehr als 5 Minuten hatten wir einen Inspector, der ständig seine zwei Kumpels (einen Highlander-mäßigen Nahkämpfer und einen etwas ungeschickten Nachfahren der Haschaschinen [meinereiner]) und einen Motorradjournalisten ständig mit in seine Fälle einbezog. Wir sollten nach dem Skandalverwandten der Königsfamilie Ausschau halten. Auf Anweisung, sich aus London fern zu halten (zu viele Journalisten), buchte er eine Reise bei Horror Tours und wir sollten ihn zurück holen.
Also die gleiche Tour gebucht. Was zunächst nach billigstem Pseudo-Horror aussieht, entpuppt sich bald als Futterbeschaffung für Vampire. Leider können sie uns im Bus ausschalten (dafür nehmen wir zwei mit). Man karrt uns in Särgen ins Verlies der Burg, in welchem regelmäßig Festessen für Vampire statt finden. Dort müssen wir uns befreien und einen Geist mit Weihwasser erledigen. Nach kurzer Orientierung finden wir den Viscount gefesselt. Warum lebt er noch? Haben sie etwas mit ihm vor. Immerhin, er reagiert nicht auf das Weihwasser.
Wir schleppen den zeternden Viscount aus dem Kerker, wollen aber noch die anderen Reisenden retten und begeben uns in den Speisesaal. Dort erwarten uns die Vampire und ihre Speise, sowie der bucklige Fahrer Igor. Mit vorgehaltenen Waffen überraschen wir die Gesellschaft: "Scotland Yard, Sie sind verhaftet!" Dann geht die Schläger-Schießerei los. Im Verlaufe entpuppt sich der Viscount als frischgebackener Vampir, der dann auch prompt mit einer Silberkugel eliminiert wird. "Da geht sie hin, meine Beförderung …" Schließlich sind wir siegreich und bereiten den Horror Tours ein Ende.
Die Runde hat uns allen viel Spaß gemacht. Ziemlich posiger Pulp, wie man das eben von John Sinclair (Johann ohne Klara …) kennt. Die Atmosphäre der Groschenromane bzw. der Hörspiele kam gut rüber. Das Regelwerk war dabei bisher eher unspektakulär (Poolsystem mit Heldenpunkten). Ausrüstung wird von Heldenpunkten gekauft, die gleichzeitig Erfahrungspunkte sind, so dass die Charaktere recht gut balanciert sein sollten. Das Spiel ist für Einsteiger gedacht, wird aber durch Sonderfertigkeiten (Crunch!) auch für erfahrene Rollenspieler genug Regelspannung bieten. So richtig definiert sich der Charakter letztenendes erst durch diese Fertigkeiten (über die irgendwann Magie erlernbar sein wird). Der Spielleiter würfelt nie, kann dafür aber spezielle Fähigkeiten (wie Ladehemmung; gab's im Test nicht) einsetzen.
Klingt für mich soweit so gut. Ich bin gespannt auf das Endergebnis (mit Glück zur SPIEL 09) und freue mich auf eine weitere Runde. Bleibt nur zu hoffen, dass John Sinclair die Spannung nicht nur über einzelne Abenteuer halten kann, sondern über ganze Kampagnen und immer genug Abwechslung zu bieten hat um Spieler wie Spielleiter bei der Stange zu halten. Ich denke, das könnte der einzige Schwachpunkt am System sein. Also gut darauf achten, liebe Designer!
Das beschließt meinen kurzen FeenCon-Bericht. Danke für's zulesen und viel Spaß, falls Ihr heute bis 18.00 Uhr noch da seid!
Bild: Ulisses
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