Also gut, zu Thema und Stimmung habe ich genug gesagt und wohl auch ein paar Anregungen gegeben welche Archetypen man in Charakteren so unterbringen kann. Kommen wir zu etwas mehr konkreten Regelausführungen, damit ihr euch mit den Ideen vertraute machen könnt.
In Dogs werden alle Werte in Würfeln gemessen: 1d4, 1d6, 1d8, 1d10, 1d12.
Charaktere in Dogs bestehen im wesentlichen aus drei Teilen: Attributen (Stats), Merkmalen (Traits) und Beziehungen (Relationships).
Die Attribute sind
- Acuity: Hand-Auge-Koordination, Aufmerksamkeit, Bildung, Cleverness, ...
- Body: Gesundheit, Stärke, Muskeln, Schnelligkeit, Größe, ...
- Heart: Attraktivität, Charme, Mut, Glaube, Sanftheit, ...
- Will: Aggresivität, Zuversicht, Willenskraft, Unerschütterlichkeit, ...
Es handelt sich also um recht generelle Attribute, die im Spiel aber niemals einzeln gewürfelt werden. Je nach Konflikt werden immer zwei kombiniert: Reden (Acuity+Heart), Phsysisch (Body+Heart), Faustkampf (Body+Will), Schusswaffen (Acuity+Will).
Merkmale beschreiben so etwas wie die Fertigkeiten des Charakters, etwas, das er gelernt hat oder ihn ausmacht. Es ist mehr als bloß nur "Spuren lesen 1d6" und die meisten Traits sind vielseitig einsetzbar in Konflikten.
Beziehungen sind ein wichtiges Element, um den Charakter in die Spielwelt einzubinden. Meisten werden diese direkt im Spiel mit Würfeln gekauft, die man noch offen hat, um eine Bindung zu einem der NSC auszudrücken oder einfach nur, weil dieser den Spieler interessiert.
Beziehungen
Wie erstellt man einen Charakter?
Zunächst muss man seinen Hintergrund bestimmten und das gibt einem dann Würfelpools für Attribute, Merkmale und Beziehungen, die man frei verteilen kann, wobei ein paar Regeln zu beachten sind. Dazu gleich mehr, erst einmal die Hintergründe:
- Well-Rounded: Die Standardwahl für ausgeglichene Charaktere, der typische Gläubige
- Strong History: Gute Ausbildung, Spezialtraining, in der Art
- Complicated History: Probleme in der Vergangenheit, die überkommen wurden, z.B. die Konvertierung zum Glauben
- Strong Community: Sozial gut vernetzt, starke Familie, etc.
- Complicated Community: Schwierige Familie, Soziale Probleme, etc.
Je nach Wahl bekommt man unterschiedlich viele Würfel in den Bereichen
- Well-Rounded
- 17d6 Stat
- 1d4 4d6 2d8 Trait
- 4d6 2d8 Relationship
- Strong History
- 13d6 Stat
- 3d6 4d8 3d10 Trait
- 1d4 3d6 2d8 Relationship
- Complicated History
- 15d6 Stat
- 4d4 2d6 2d10 Trait
- 5d6 2d8 Relationship
- Strong Community
- 13d6 Stat
- 1d4 3d6 2d8 Trait
- 4d6 4d8 3d10 Relationship
- Complicated Community
- 15d6 Stat
- 6d6 2d8 Trait
- 4d4 2d6 2d8 2d10 Relationship
Man sucht sich einen Hintergrund aus und kann dann die Attibutswürfel auf die Attribute verteilen. Die Merkmale muss man sich selbst überlegen und kann dann darauf würfel verteilen. Allerdings niemals mehrere Würfelarten vermischt (also kein 1d4+1d6). Merkmale mit 1d4 werden oft als Schwäche angesehen, weil 1d4 im Konflikt später nur niedrige Werte zum Pokern bereitstellen und daher häufig Ursache für Fallout ("Schaden") sind.
Ein Beispiel für Well-Rounded:
Ich nehme also Acuity 4d6, Body 5d6, Heart 4d6, Will 4d6 und die folgenden Traits
- Ochsenbezwinger 1d6
- Mein Vater hat mir das Ringen beigebracht 1d8
- Stur 2d6
- Gewinnendes Lächeln 1d4
- Ich treff noch jede Dose 1d8
- Schreihals 1d6
Bleiben noch die Beziehungen, welche man bis auf ein, zwei Einträge am Anfang des Spiels üblicherweise offen lässt und dann im Spiel spontan zuweist. Könnte dann also so aussehen:
- Nichte Rosa 1d6
- Der alte Rufus 1d8
- -
Das sind im wesentlichen die Grundlagen der Charaktererschaffung. Im Anschluss folgt noch ein Konflikt in der Ausbildung, der auch benutzt wird, um ein weiteres Trait zu bekommen und evtl. ein paar Fakten im Spiel zu klären. Es ist z.B. völlig in unserer Hand, ob Dämonen wirklich exstieren oder nur eine metaphysische Erklärung für das Böse im Menschen sind. Wenn aber einer von euch einen Exorzismus als Prüfung spielen will, dann gibt es wohl tatsächlich Dämonen.
Ich denke, das reicht an Grunlage. Diskutiert!
Na gut, dann fang ich einfach
Soulbinder — 6. February 2010 - 14:03Na gut, dann fang ich einfach mal an...
Ich visioniere für meinen Dog einen schon etwas älteren Herrn, so um die 60 vielleicht. Ergraut, aber mit stahl hartem Blick, der nichts verzeiht, und das Wort "Kompromiss" in Glaubensfragen aus dem Lexikon brennt.
Nach dem Motto "wenn schon dann richtig" :), würde ich gerne in die Richtung des gefühlskalten Sündensehers gehen. Religiöser Fanatiker kombiniert mit einem guten Anteil der Pate. Möge der Herr den Sündigern im Tode Gnade erweisen, denn im Leben haben sie keine zu erwarten :)
Hehe!
Tzelzix — 6. February 2010 - 15:52Die meisten Dogs werden von Kindheit an ausgebildet, sobald der Steward eines Zweiges (also quasi der Bürgermeister und Priester) in einem Jungen oder Mädchen (eine der wenigen Möglichkeiten für Frauen, außerhalb des Haushalts "Erfolg" zu haben und ähnliche Rechte wie Männer zu bekommen) den richtigen Funken zu sehen glaubt. Dann gehts nach Bridal Falls City zur Ausbildung, wo so lange alles notwendige gelehrt wird (Reden, Reiten, Schießen, Fährten finden, etc. pp.) bis der Aspirant als "würdig" eingestuft wird. Dann erhält er seine finale Prüfung und bekommt seinen Mantel überreicht. Das wäre sozusagen der typische Weg, aber es gibt auch andere und dein "alter Knacker" könnte z.B. dann mit "strong history" als Hintergrund daher kommen, er ist eben spät zu seine Bestimmung gekommen oder vielleicht sogar ein Konvertierter Sünder aus dem Osten.
Hm, finde es schwierig mir
Soulbinder — 7. February 2010 - 15:42Hm, finde es schwierig mir diese Traits / Beziehungen zu überlegen. Wenn du Lust hast mach du doch einfach lieber nen Charakter fertig. Wie weit sind denn die anderen mit ihrem Kram?
Ach wat :)
Tzelzix — 7. February 2010 - 23:40Bisher keine Eingaben hier, ergo kein Fortschritt. Im Prinzip will ich euch damit ja nur die Grundlage geben, damit wir die Charaktere eben am Tisch fertig machen können ohne zu viel Zeit zu vertrödeln. Die Traits müssen ja gar nichts wahnsinnig kreatives sein. Du willst gut schießen können -> Guter Schütze 2d6, dann vielleicht noch "schlagende Momente" bei Rededuellen -> Ich bin ein Dog 1d6 (muss eh jeder nehmen). Vielleicht noch etwas universelleres -> Eiserner Blick 1d8. Viel mehr braucht es wirklich nicht, frag dich einfach, was du willst oder versuche, den Werdegang im Geiste nach zu vollziehen und schreibe ein Trait für jeden "entscheidenden" Punkt (Auf der Farm habe ich reiten gelernt 1d6, Mein Bruder hat mich immer verprügelt 1d8, Mein Mädchen wurde von Bergleuten ermordet 1d10, Das Farmleben hat mich gestählt 1d8, Ich bin ein Dog 1d6).
Fredrick
PiHalbe — 9. February 2010 - 0:19Fredrick Goon
Well-rounded
klausurphase
Lancorian — 9. February 2010 - 2:16Hi, sorry, dass ich hier noch nix geschrieben hab, aber ich hab diese Woche noch 3 Prüfungen an der Hochschule. Werde mir am Wochenende Gedanken zu meinem Dog machen und die dann hier posten...
charbeschreibung
Lancorian — 15. February 2010 - 16:49So, hier ein paar erste Grundgedanken über meinen Dog:
Ich nehme strong history. Mein Dog soll ein fanatischer relativ junger Abgänger sein, der sein ganzes Leben wie besessen auf den Tag hingearbeitet hat, an dem man ihm seine Amtswürden verleiht. (Daher hat er auch eine sehr gute Ausbildung genossen, weil er immer zu den "Klassenbesten" zählte. Er sieht die Welt in Extremen. Kompromisse sind nicht gerade sein Ding. Da mir irgendwie noch nicht so ganz ersichtlich ist, wo man die traits findet, hoffe ich, dass man die Werte, die ich mir überlegt habe, verwenden kann.
aquity: 3d6 body: 3d6 heart: 3d6 will: 4d6
relationship: Patron (ehemaliger Ausbilder): 3d6, verrückte Tante Griselde: 1d4, Bettler Tiberion 2d8
zudem fänd ichs gut, wenn er: Reiten 1d6, Verhören 1d10, Nahkampf 2d8, Fernkampf 2d10, Unerschrockenheit 2d8, Stur 1d6 und Ich bin ein Dog 1d6 hätte.
reicht das erstmal?
Traits
Tzelzix — 15. February 2010 - 20:09Die Traits sind völlig frei. Du kannst einfach irgendetwas nehmen und dem einen Wert geben: "Ich spucke besser als mein Bruder 2d8". :)
Wenn man die Traits nicht ganz so genau wie "Nahkampf" hinschreibt, sondern eher so wie "Stählerne Faust", dann wird der Kontext etwas weiter (nicht nur Kampf, sondern auch andere physische Aktivitäten) und man hat mehr von seinem Trait. Übertreiben sollte man es natürlich nicht, aber im Prinzip ist alles ok, auch Dinge wie "Schnell wie ein Höllenhund" (kann man halt in Redekonflikten schlecht einsetzen).
Vielleicht noch zur Orientierung: Die meisten Konflikte beginnen auf friedlicher Ebene. Ihr seid schließlich keine Schlägerbande, die ein Dorf aufmischen geht, sondern die "freundliche" Religionspolizei von Nebenan, die auch Kinder segnet und so. Man sollte sich also nicht zu sehr an physischen Konflikten festbeißen.
Relationships sollte man auf gar keinen Fall komplett ausgeben, höchsten ein, zwei Würfeln, den Rest vergibt man spontan im Spiel.
Öhm
PiHalbe — 15. February 2010 - 21:04Komisch, da ist mir irgendwie alles nach den Attributen verloren gegangen. Aber ich habe immerhin eine grobe Vorstellung — rekonstruier ich dann mal.
Fredrick
PiHalbe — 17. February 2010 - 19:02Fredrick Goon
Well-rounded